Ein Traum wird wahr
Fanstory von Sheera
Der Umzugswagen fuhr über die steinige und rutschige Straße. Es regnete stark und vom weitem hörte man ein heftiges Donnern. Kein guter Start für ein neues Leben in einer neuen Stadt, dachte sich Lucy. Sie zog gerade mit ihrer Mutter nach Zweiblattdorf, einem kleinem Dorf in der Region Sinnoh. Ihre Mutter hatte dort einen neuen Job als Kostümbildnerin gefunden.
Früher lebte Lucy in Dukatia City. Dort hatte sie sich wohlgefühlt und ihr größter Traum war es, bei Bianca, der Arenaleiterin von Dukatia City in die Lehre zu gehen und eines Tages vielleicht ihre Nachfolgerin zu werden. Doch dieser Traum war geplatzt. Zum einen weil sie umzogen und zum anderen, weil ihre Mutter Pokémon hasste.
Lucy war ein sehr hübsches Mädchen. Sie hatte dunkelrote, lange Haare und grüne Augen. Sie trug eine schwarze Hose und ein weiß-rotes T-Shirt. Der Wagen kam endlich in Zweiblattdorf an. Lucy stieg aus und betrachtete sich ihr neues Zuhause. Es war ein sehr modernes Haus mit einem schönen Garten.
"Na, du scheinst die Neue zu sein", sagte plötzlich eine männliche Stimme. Lucy drehte sich um. Hinter ihr stand ein Junge. Er hatte schwarze Haare, die er aber unter einer blauen Kappe versteckte. Er trug ein schwarzes T-Shirt und eine dunkelblaue Hose. Und neben ihm stand ein komisch orange-roter Affe. Es war ein Pokémon, aber Lucy hatte es noch nie zuvor gesehen.
"Hi, ich bin Jake", sagte der Junge, "und das ist mein Partner, Panflam". "Paaaaaaaanflam" antwortete der Affe und tänzelte um Lucy herum. "Er scheint dich zu mögen", lachte Jake. "Ja, anscheinend…", Lucy war ein bisschen erstaunt. "Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Lucy." "Bist du hierher gezogen, weil du dir dein erstes Pokémon abholen willst?"
"Nein….ich darf kein Pokémon haben. Meine Mutter hasst Pokémon…" Lucy blickte traurig zu Boden. "Oh, das wusste ich nicht. Tut mir leid….", Die Sache schien Jake ziemlich peinlich zu sein. "Hm….ich muss dann mal los. Wir sehen uns vielleicht später. Komm, Panflam", sagte Jake und er und sein Panflam gingen weg.
"Wer war dieser Typ" fragte eine Frauenstimme. Es war Haruka, Lucys Mutter. Sie war genauso hübsch wie ihre Tochter. "Er ist ein Pokémon Trainer, Mom." "Ein Pokémon Trainer? Du solltest dich von ihm fern halten!" "Wieso?" "Pokémon sind nicht gut für dich. Wegen ihnen vernachlässigst du deine Schule."
"Das ist doch Schwachsinn. Ich liebe Pokémon, aber deswegen vernachlässige ich nicht meine Schule! Wir leben zusammen in ihrer Welt und wir müssen sie respektieren. Nur weil du das nicht kannst, heißt das noch lange nicht, dass ich keine Pokémon Trainerin werden kann!!!" Lucy lief schluchzend weg. Sie konnte ihre Mutter einfach nicht verstehen.
Sie lief in den Wald und plötzlich stolperte sie über einen Stein und schürfte sich das Knie auf. "Ich will nur noch zurück nach Dukatia City", schluchzte Lucy. Plötzlich hörte sie ein Geschrei. Ein Pokémon? Lucy stand auf und ging tiefer in den Wald hinein. Das Geschrei wurde lauter und Lucy rannte schneller. Endlich kam sie auf eine Lichtung. Dort kämpfte gerade ein Luxio gegen ein Plinfa. Das Plinfa lag verletzt auf dem Boden. Doch das Luxio griff weiter an. Sein Schweif glühte schon. Es bereitete eine heftige Donnerblitz Attacke vor.
"Nein!" schrie Lucy und sprang vor das Plinfa. "Plin…fa?". Plinfa schaute zu Lucy hoch. "Ich werde dich beschützen, Plinfa", sagte Lucy und plötzlich sah man nur noch ein helles Leuchten.
Lucy brach zusammen und lag auf dem Boden neben Plinfa. Der Donnerblitz hatte sie richtig erwischt. Das Luxio knurrte und lief weg. "Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass ich dich beschützen würde. Jetzt bist du in Sicherheit, Plinfa…". Lucy sah Plinfa an. Es war schwer verletzt und musste unbedingt in ein Pokémon Center gebracht werden. Das Problem war nur, dass kein Pokémon Center in der Nähe war.
"Ich bring dich zu mir nach Hause. Dort werde ich dich wieder aufpäppeln". Lucy nahm Plinfa in den Arm und rannte so schnell sie konnte ins Dorf zurück. Plinfa muss wieder gesund werden. Das ist alles was zählt, dachte Lucy. Ihr Knie tat weh und sie hatte höllische Kopfschmerzen doch Lucy rannte weiter.
"Halte durch, Plinfa, bitte…" "Plin….fa….Plin….fa…." Lucy kam endlich im Dorf an und rannte zu sich nach Hause. "Wo warst du? Und was hast du da im Arm?", fragte Haruka entsetzt. "Ein Pokémon, das schwer verletzt ist. Wo ist der Erste Hilfe Kasten?" "Ein Pokémon? Lucy…." "Mom, bitte!" Lucy zeigte Plinfa ihrer Mutter. "Es hat Fieber und ist schwer verletzt. Bitte, Mom!"
"…Na gut. Der Kasten steht auf dem Küchentisch, aber Lucy…" "Danke, Mom!" Lucy rannte in die Küche, schnappte sich eine Decke und legte das Plinfa darauf. Sie nahm den Erste Hilfe Kasten und verarztete die Wunde an Plinfas Bein mit Pflastern und Verbänden. Dann nahm sie einen Kühlbeutel und legte ihn auf Plinfas Stirn. "Jetzt geht es dir bestimmt schon ein bisschen besser, oder?" "Plin…faaaaa". Das Plinfa nickte. "Das ist schön zu hören". Lucy war kaputt aber sehr erleichtert.
Einige Tage später. Lucy lag auf einer Wiese nahe des Dorfes und neben ihr lag Plinfa. "Ich bin froh, dass es dir wieder besser geht. Meine Mutter hat gesagt, ich soll dich wieder zu deiner Familie bringen. "Plinfa….". Plinfa schaute traurig. "Du willst bei mir bleiben, hab ich recht Plinfa?" Plinfa nickte.
"Ich will auch nicht auf Wiedersehen sagen, aber meine Mutter mag keine Pokémon und du musst zurück zu deiner Familie…" sagte Lucy und blickte in den Himmel.
Eine halbe Stunde später stand Lucy mit Plinfa am Waldesrand. "Es ist Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Ich werde dich sehr vermissen, Plinfa…" Sie schluchzte, aber versuchte ihre Tränen zu verstecken. "Jetzt geh schon…." Plinfa blickte Lucy traurig an. "Mach schon, Plinfa! Geh endlich…"
Plinfa kamen die Tränen. Es drehte sich um und lief heulend in den Wald. Lucy weinte, aber sie wusste, dass es keinen anderen Weg gab. Sie lief zurück zum Dorf und begegnete dabei Jake. "Hey, Lucy. Mir wurde erzählt, dass du ein Plinfa besitzt. Was hältst du von einem kleinen Pokémonkampf? "Ich kann nicht, Jake. Ich…."
"Plinfaaaaaaaaaaaaaa!" Plinfa sprang vor Lucy. "Plinfa, du bist wieder da? Aber warum?" "Das deute ich dann mal als Ja. Okay, dann mal los, Panflam!" Jake schleuderte den Pokéball in die Luft. "Panflam, Panflam!". Panflam war kampfbereit.
"Plinfa, warum bist du zurückgekommen?" "Plinfa, Plinfa, Plinfaaaa!" "Du willst wirklich kämpfen?". Lucy zögerte einen Moment. "Okay, wenn du wirklich willst….Los, Plinfa! Das ist unser erster gemeinsamer Kampf und wir werden ihn gewinnen!" "Sei dir da mal nicht so sicher. Los, Panflam, Tackle!" Panflam lief auf Plinfa zu. "Los, weich aus!" Plinfa sprang in die Luft.
"Und jetzt, Aquaknarre!" "Weich aus Panflam" Doch es war schon zu spät. Panflam wurde voll von Plinfas Aquaknarre erwischt. "Du willst es wohl auf die harte Tour", sagte Jake, "Okay, Panflam, Flammenwurf!" "Plinfa, ausweichen und dann Agilität!" Plinfa wich dem Flammenwurf aus und raste mit hoher Geschwindigkeit auf Panflam zu. "Panflam, konter mit Ruckzuckhieb!"
Die beiden Pokémon rasten aufeinander zu. Sie schlugen mit ihren Köpfen aneinander, aber keines der beiden wollte nachgeben. "Häng dich rein, Plinfa!" "Du schaffst es, Panflam!"
Während die beiden verbittert miteinander kämpften, suchte Haruka ihre Tochter. "Lucy ist schon so lange weg. Ich hoffe, sie ist nicht einfach mit diesem Pokémon davongelaufen… Oh, was ist das?" Sie sah wie Lucy mit Jake kämpfte. "Lucy kämpft?". Haruka war sehr erstaunt darüber.
"Jetzt beenden wir den Kampf. Los, Plinfa, Aquaknarre!" "Na los, Panflam, Flammenwurf!"
Haruka standen die Tränen in den Augen. Sie konnte es nicht fassen, wie ihre Tochter kämpfte. "Los, Plinfa, du schaffst es!", rief Haruka. "Mom? Was machst du denn hier? "Du kämpfst gut, meine Kleine. Du schaffst es!" "Danke, Mom. Na los, Plinfa!" Die beiden Attacken prallten gegeinander und eine riesige Staubwolke entstand.
Als sich die Wolke verzogen hatte, lag Panflam auf dem Boden, aber Plinfa stand noch. "Wir haben gewonnen….", Lucy war sehr überrascht. Plinfa stürmte in Lucys Arme. "Wir haben gewonnen. Juhuuuuu!" "Plinfa, Plinfaaaaa!" Lucy und Plinfa strahlten übers ganze Gesicht. "Du hast gut gekämpft, Lucy", sagte Jake, "Nicht schlecht für einen Anfänger, Glückwunsch!" "Danke, Jake."
"Ich bin stolz auf dich, Lucy." sagte Haruka. "Was machst du eigentlich hier, Mom?" "Ich habe dich gesucht. Du warst so lange weg." Sie blickte zu Plinfa. "Du scheinst dieses Pokémon wirklich zu lieben, hm?" Lucy blickte verwirrt drein. Haruka überlegte einen Moment. "Wenn du willst, darfst du Plinfa behalten und ein Pokémon Trainer werden."
"Meinst du das im Ernst?", fragte Lucy. "Natürlich. Das war schon immer dein größter Traum, auf Reisen zu gehen und ein Pokémon Trainer zu werden. Ich wollte das nie wahrhaben, aber als ich dich jetzt kämpfen sah, merkte ich, dass ich dich gehen lassen muss und du deinen Traum leben sollst."
"Vielen Dank, Mom!" Lucy umarmte ihre Mutter. Sie war noch nie so glücklich gewesen. "Hast du das gehört, Plinfa? Wir können endlich zusammen auf Reisen gehen!" "Plinfaaaaaaa!". Plinfa war glücklich.
Seit diesem Tag waren Lucy und Plinfa ein unschlagbares Team. Endlich war Lucys Traum wahr geworden!