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Lukas' erstes Pokémon

Fanstory von Kleines Fukano

Mein Fukano schlief noch immer seelenruhig auf dem Bettvorleger zu meinen Füßen. Mit jedem Atemzug hob und senkte sich sein Brustkorb. Sein rotes Fell strahlte in den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster drangen. Vorsichtig schob ich die Bettdecke zur Seite und schlüpfte in meine Hausschuhe, dabei warf ich einen Blick auf die Uhr. Schläfrig nahm ich die Uhrzeit war. 10.35 Uhr.

"Was?? Oh nein, ich habe verschlafen!" Fukano sprang erschrocken auf und knurrte mich leise an. "Entschuldige, Fukano, habe ich dich geweckt?" Zur Entschuldigung kniete ich mich zu ihm und knuddelte ihn ordentlich durch. "Natürlich hast du ihn geweckt, bei deinem Geschrei wird ja das ganze Hotel wach…" Ich drehte mich zur Tür um und entdeckte meinen kleinen Cousin Lukas. Seine braunen Haare waren zerzaust und seine blauen Augen musterten mich missmutig. Mit vor der Brust verschränkten Armen trat er zu Fukano und mir. Sein Blick verriet mir seine Enttäuschung.

"Oh nein, der Zug!" Mir tat es augenblicklich Leid. Ich hatte doch glatt an dem fast wichtigsten Tag im Leben meines Cousins verschlafen. Als ich vor zwei Tagen in dem Hotel meiner Oma angekommen war, hatte ich meinem Onkel versprochen, dass ich Lukas heute nach Ewigenau begleite, wo Professor Eibe einen Vortrag zu den Starterpokémon hielt, damit Lukas sich sein erstes Pokémon aussuchen konnte.

"Ja genau, der Zug! Der liebe Zug fuhr schon vor einer Stunde ab. Wir müssen jetzt bis heute Nachmittag warten und dann ist der Vortrag auch schon vorbei. Du kennst Professor Eibe doch, er wird mir nie ein eigenes Pokémon geben, wenn ich zu spät bin. Das ist alles deine Schuld, Malika!" Gerade wollte mein Cousin Lukas richtig mit dem Schimpfen anfangen, da schwebte Pantimimi herein. Freudestrahlend klemmte es sich an Lukas’ Schulter und lächelte ihn an.

"Du hast ja Recht, Pantimimi. Ich sollte ihr nicht böse sein. Malika ist eben eine langschläfrige und verfressene Transuse." "Was?! Was redest du denn da?" Er streckte mir die Zunge raus und verließ mein Zimmer. Fukano sah mich fragend an, dann schleckte es mir die Hand ab. "Du hast Recht, Fukano. Komm, wir gehen gleich runter zum Frühstück." Nachdem ich mich angezogen hatte, packte ich noch schnell meinen Pokédex und meine Pokébälle vom Tisch in den Rucksack und legte meine neue Pokétch an.

In der Küche angekommen, begrüßte mich schon gleich der Rest meiner Verwandtschaft. "Hallo, Malika. Schön, dass du endlich wach bist.", rief mir meine stets gut gelaunte Tante vom Herd zu. Mein Onkel nickte nur kurz in meine Richtung und telefonierte weiter mit einem Freund. Lukas saß am Küchentisch und hatte seinen gepackten Rucksack demonstrativ vor sich liegen. Pantimimi hing noch immer an seiner Schulter und lächelte alle Welt fröhlich an. An meinem Sitzplatz stand ein Teller mit frisch geschmierten Brötchen.

"Danke, Oma.", sprach ich mit vollem Mund. Sie lächelte mich an und setzte sich neben mich. "Schön, dass es dir schmeckt, Malika. Die Sache mit dem Zug lief ja etwas unglücklich, aber wenn ihr euch beeilt, könnt ihr es noch zur Nachmittagslesung schaffen." Bei dieser Nachricht verschluckte ich mich fast an einem Stück Käse.

"Ich dachte, der nächste Zug fährt erst heute Nachmittag?" Meine Oma blickte fragend von Lukas zu mir und mich beschlich ein ungutes Gefühl. "Lukas?!", warf ich ihm drohend gegen den Kopf. Erneut streckte er mir die Zunge raus, doch er antwortete. "Wegen des großen Andrangs fahren heute mehrere Züge und mehr Lesungen gibt es auch." Nun grinste er mich breit an, ich konnte es ihm nicht verübeln, immerhin war ich ja diejenige, die verschlafen hatte.

"Gut, ich beeile mich.", versprach ich ihm. Fukanos Knurren erweckte plötzlich unsere Aufmerksamkeit. Meine Oma begann herzhaft zu lachen, sodass sich ihre Nase kräuselte, wie sie es auch immer bei Lukas tat. "Der kleine hat Hunger. Hast du deine Pokémon heute noch nicht gefüttert?" Schuldbewusst griff ich nach zwei weiteren Pokébällen in meinem Rucksack und ließ meine Pokémon frei, die ich seit dem Beginn meiner Reise vor einem Monat gefangen hatte.

"Plaudagei, Sheinux, los!" Aus dem Licht der Pokébälle formten sich meine beiden anderen Pokémon, die ebenso hungrig waren wie Fukano. Etwas beleidigt sah mich Sheinux an, während Plaudagei auf meine Schulter flog um an meinen Haaren zu knabbern. "Ahh, Plaudagei, ich bin doch nicht dein Frühstück. Oma, hast du noch Pokémonfutter da?"

"Aber sicher doch." Sie ging zu einem kleinen Hängeschrank und wühlte darin herum, bis sie schließlich mit drei Futternäpfen und einer großen Packung selbstgemachten Futters wieder vor mir stand. "Hast du auch genug Futter für die Reise eingepackt?" Ich nickte, daraufhin füllte sie die Näpfe und meine drei Lieblinge stürzten sich auf das leckere Essen. Lukas beobachtete die ganze Szenerie schweigend.

Die Versorgung meiner Pokémon und der Abschied von meiner Verwandtschaft hatte mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich dafür eingeplant hatte. Deshalb rannten Lukas, Fukano und ich nun zum Bahnhof am anderen Ende des Ortes. "Du bist auch immer unpünktlich, Malika!", keuchte Lukas mir entgegen.

"Das ist doch egal, noch sind wir pünktlich, wir müssen uns nur beeilen. Sag mir lieber, warum du Pantimimi mitgenommen hast." Er zuckte kaum merklich mit den Schultern. Ich war überrascht, dass er locker mit mir mithalten konnte und beschleunigte mein Tempo, was ihn jedoch nicht zu stören schien.

"Nachdem Pantimimi aus dem Ei geschlüpft ist, haben Oma und ich uns um den kleinen gekümmert. Er hängt eben sehr an mir." Ich schwieg so lange, bis wir Bahnhof angekommen waren. Völlig erschöpft ließ ich mich auf eine Bank sinken, Fukano legte sich neben meine Füße und sah uns interessiert an.

"Hast du die Tickets?", fragte Lukas ohne mich dabei anzusehen. Stattdessen spielte er mit Pantimimi, der wie immer an seiner Schulter hing und vergnügt lachte. Ich kramte kurz in der vordersten Tasche meines Rucksacks herum, dann zog ich zwei Tickets hervor. "Gib sie lieber mir, du verlierst die bestimmt noch." Ich funkelte ihn wütend an und steckte die Karten in meine Hosentasche. Er zuckte daraufhin teilnahmslos mit den Schultern und widmete sich wieder seinem Schützling.

"Auf Gleis zwei fährt ein der Regionalexpress nach Ewigenau.", ertönte eine Männerstimme auf dem Bahnhofsgelände. "Das ist unser Zug, Malika." "Das musst du mir nicht extra sagen, ich bin ja nicht blöd. Komm, Fukano." Wir stiegen in den Zug ein und setzten uns in ein Abteil mit ganz weichen, flauschigen Sitzen. Gerade wollte Fukano auf den Sitz neben mir springen, da erschien ein Kartenkontrolleur.

"Keine Pokémon auf den Sitzen, Fräulein. Ihre Karten bitte." Ich holte die zerknitterten Tickets hervor und fing mir dafür einen strafenden Blick des Mannes ein. Als er wieder gegangen war, zog ich die Tür des kleinen Abteils zu, sodass wir vier alleine saßen. "Wie lange dauert die Zugfahrt?" Ich suchte nach einem Plan in den Untiefen meines marineblauen Rucksacks und fand nach minutenlanger Suche endlich einen Plan, der jedoch noch zerknitterter war als die Tickets zuvor.

"Lass mich einen Moment nachsehen… Also hier steht, dass wir in einer Stunde da sind." "Aha…" Ich beobachtete Lukas, der die ganze Zeit über schweigend aus dem Fenster starrte. Für einen Fremden musste er sehr gelangweilt aussehen, doch ich kannte ihn schon so lange, da wusste ich, was in ihm vorging. Er war insgeheim ziemlich aufgeregt. Nach außen hin gab er sich immer so cool, aber das war immer nur eine Fassade. Pantimimi schlief mittlerweile in seinem Schoß. Kurz vor unserem heutigen Fahrtziel konnte ich eine Frage, die ich schon seit zwei Tagen mit mir rumschleppte, nicht mehr zurückhalten.

"Warum nimmst du nicht Pantimimi als dein erstes Pokémon?" Ohne es zu wissen schien ich den richtigen Nerv getroffen zu haben. Etwas traurig sah Lukas mich an. "Das würde ich wirklich sehr gerne, aber Pantimimi ist noch so klein. Es ist erst vor einiger Zeit aus seinem Ei geschlüpft. Ich habe vor deiner Ankunft geragt, ob ich Pantimimi als erstes Pokémon nehmen könne, aber Oma meinte, ich sollte mit einem Pokémon, welches besser geeignet ist, in mein großes Abenteuer starten." Er presste seine Lippen aufeinander.

"Da ist doch noch etwas." Er nickte stumm. "Na los, Lukas, erzähl es mir." "Also gut. Oma hat gesagt, ich könne Pantimimi mitnehmen und mit meinem Starterpokémon gegen es kämpfen. Obwohl Pantimimi noch so klein ist, beherrscht es schon einige wirklich gute Attacken. Wenn es mir gelingt Pantimimi in meinem ersten Pokémonkampf zu fangen, darf ich es behalten. Wenn nicht, muss ich es zurück nach Hause bringen."

Nun musste ich laut lachen. "Was ist daran denn bitteschön so lustig?" "Das gleiche war bei mir auch. Als mein Vater mir zu meinem Geburtstag mein Fukano schenkte, war ich überglücklich, aber Oma war dagegen. Eigentlich macht sie sich nur Sorgen um uns. Sie hat eben Angst, dass wir mit Pokémon, die nicht zu den Startern gehören, nicht klarkommen." Er schaute mich mit großen Augen an, auch Fukano und das eben erwachte Pantimimi blickten aufgeregt zu mir.

"Du meinst, sie macht sich nur Sorgen?" Nickend stimmte ich ihm zu. "Klar." Das unangekündigte Bremsen des Zuges schüttelte uns durch. Wir sind da, schoss es mir durch den Kopf. Auch Lukas schien dies zu denken. Hastig packten wir unsere Sachen und liefen nach draußen. "Wow!", war das Erste, was ich von Lukas zu hören bekam. Ich zwinkerte ihm zu.

"Ja, der Bahnhof hier ist wirklich prächtig. Wir sollten jetzt aber schnellstmöglich zum Pokémoncenter. Dort findet die Lesung statt." Ohne dass ich ein weiteres Wort zu sagen brauchte, brauste Lukas mit Pantimimi im Arm auch schon davon. "Hey, warte! Du kennst dich hier doch gar nicht aus." So schnell ich konnte rannte ich ihm hinterher und als ich ihn endlich erreichte, hielt ich ihn am ärmel fest. Immer noch außer Atem erklärte ich ihm, dass er nicht einfach in einer fremden Stadt davonlaufen könne. Lukas sah das natürlich sofort ein und folgte mir brav in die andere Richtung.

"Du kennst dich hier also besser aus?", fragte er etwas ungläubig. "Ja. Bevor ich zu euch gefahren bin, hatte ich hier Halt gemacht. Wenn du dein Pokémon hast, gehe ich in die Arena hier." Er murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Kurz vor dem Pokécenter lief uns ein Junge in meinem Alter entgegen.

"Hallo, ich heiße Mirko. Ich bin ein Pokémontrainer. Du hast auch Pokémon, lass uns kämpfen." Eigentlich wollte ich ablehnen, doch ehe ich mich versah, hatte Lukas für mich eingewilligt, also startete der Kampf.

"Ich werde beginnen. Los, Pliprin!" Plinfas Weiterentwicklung stand nun in Lebensgröße vor mir und wirkte stärker als in dem Heft, das Lukas bekommen hatte. Ohne zu zögern griff ich nach meinem Pokéball und ließ Sheinux heraus. Nach und nach versammelten sich mehrere Schaulustige um uns herum und völlig erschrocken musste ich sehen, wie sich Professor Eibe zu den Zuschauern gesellte. Auch Lukas hatte den Professor bemerkt und zog sich etwas in die Menge zurück. Nun war ich auf mich alleine gestellt. Auch wenn ich schon drei Pokémon besaß, hatte ich peinlich wenige Kämpfe aufzuweisen.

"Los, Pliprin, Blubber!", lautete der erste Befehl von Mirko. Augenblicklich schossen die Blubberblasen auf Sheinux zu. "Sheinux, ausweichen und dann Funkensprung!" Harrscharf konnte mein kleines Sheinux dem Blubber entwischen und startete blitzschnell eine Gegenattacke. Völlig überraschend gelang es Sheinux einen kritischen Treffer zu landen. Fast schon am Ende seiner Kräfte, startete Pliprin eine Tackleattacke, doch auch dieser konnte mein flinkes Pokémon ausweichen.

"Los, Sheinux, Biss!" Gesagt - getan. Nach dem Biss rührte sich Pliprin nicht mehr und musste von Mirko zurückgerufen werden. Ich erwartete ein weiteres Pokémon, doch Mirko funkelte mich nur böse an, drehte sich auf der Stelle um und marschierte davon. Die Menge zerstreute sich murmelnd, nur Lukas und Professor Eibe standen noch dort. Mit einem großen Lob rief ich Sheinux zurück und ging zu Lukas und dem Professor, die sich unterhielten.

"Ah, guten Tag. Ich bin Professor Eibe. Dein Sheinux ist wirklich stark, du hast gut gekämpft." Dankend nahm ich das Lob entgegen. "Wissen Sie vielleicht, wieso er nur ein Pokémon bei sich hatte?", wollte Lukas wissen. "Ja. Das war Mirko, er war heute Morgen in der ersten Lesung bei mir und hat sich Plinfa als Starterpokémon ausgesucht." Völlig überrascht sah Lukas ihn an. "Und dann hat sich sein Plinfa schon entwickelt?"

Professor Eibe nickte. "Es war ein sehr starkes Plinfa und Mirko ist sehr ehrgeizig. Nach ein paar Kämpfen hat es sich weiterentwickelt." Ich nickte und tätschelte Fukano den Kopf. Interessiert sah sich der Professor mein Fukano an. "Es ist ebenfalls sehr stark. Du musst wirklich eine gute Trainerin sein." Bei diesen Worten wurde ich ganz rot im Gesicht und konnte nur noch verlegen lachen.

Um mir weitere Peinlichkeiten zu sparen, klinkte sich Lukas nun ein. "Ich bin Lukas Baum. Meine Mutter hat mich bei den Lesungen angemeldet." Professor Eibe zückte sofort sein Notizheft und nickte schließlich. "Ja, hier stehst du. Na dann kommt mal beide mit nach drinnen. Die nächste Lesung beginnt gleich."

Wir folgten ihm in ein Nebenzimmer des Pokémoncenters, in dem noch ein blauhaariger Junge und ein blondhaariges Mädchen warteten. Beide waren in etwa in Lukas’ Alter und lächelten mich beim Anblick meines Fukanos verlegen an. "Ihr habt Glück, dass ihr jetzt nur zu dritt seid. Dann geht es diesmal ja glatt auf." Augenblick begann der Professor mit seiner Lesung. Bereits nach den ersten Sätzen sah ich gelangweilt aus dem Fenster. Er erklärte den dreien alles über die Pflege und Aufzucht der Pokémon, das Kämpfen, die Wettbewerbe und noch andere Dinge, die mir meine Oma beigebracht hatte.

Nach zwanzig Minuten strengen Zuhörens führte der Professor uns in ein anderes Zimmer. Dort befand sich in der Mitte ein großer Tisch mit einem braunen Lederkoffer. Der Professor öffnete ihn und holte drei Pokébälle heraus. In ihnen befanden sich Chelast, Plinfa und Panflam, wie wir gleich sahen. Das kleine Mädchen begann bei Plinfas Anblick vergnügt zu quietschen. "Oh, das ist aber niedlich. Professor, kann ich das haben?" Der andere Junge sah sie wütend an. "Nein, Plinfa wollte ich doch haben, Suzi!"

Ich ignorierte die zwei und trat neben meinen Cousin. Sanft legte ich meine Hand auf seine Schulter. Pantimimi sah mich aufmerksam an. "Welches gefällt dir denn?" Er starrte die Pokémon noch eine Weile an, dann drehte er sich zum Professor. "Könnte ich bitte Chelast haben?" Der Professor sah zu den beiden anderen, die sich noch immer um Plinfa stritten, während Panflam weinend auf dem Tisch saß, weil keiner es haben wollte. Schließlich nickte er.

"Bist du damit einverstanden, Chelast?", fragte er es. "Che-Chelast!", kam die eindeutige Antwort. Mit leuchtenden Augen sah es Lukas an. "Gut, dann wäre das geklärt." Der Professor rief Chelast in seinen Pokéball zurück und übergab ihn an Lukas. "Viel Glück auf deiner Reise und kümmere dich gut um die Kleine." "Moment." Etwas geschockt sah Lukas den Professor an. "Chelast ist eine Sie?"

Grinsend nickte der Professor, dann wandte er sich den beiden Streithähnen zu und stauchte sie ordentlich zusammen, was Panflam nur noch mehr zum Weinen brachte. Schnell schob ich Lukas aus dem Pokémoncenter hinaus, bis wir wieder auf dem Platz standen, wo ich meinen Kampf hatte. Mit ernstem Blick rief er zum ersten Mal ein eigenes Pokémon aus einem Pokéball.

"Lisa, du bist dran!" Chelast erschien und freute sich sichtlich über den Spitznamen. "Lisa? Du nennst Chelast Lisa?!" Er sah mich herausfordernd an. "Ja, hast du ein Problem damit?" "Eh… nein." Er brummelte zufrieden vor sich hin und streichelte Lisa am Kopf, was ihr zu gefallen schien. Vorsichtig hob er Pantimimi von seiner Schulter und es schwebte in einige Meter Entfernung. Beide wussten, was jetzt kam.

"Gib bloß dein Bestes, klar?", forderte Lukas Pantimimi auf. Es nickte und startete auch gleich mit einer Tackleattacke auf Lisa. Ehe Lukas dies verhindern konnte, wurde Lisa mitten in die Seite getroffen und kippte um. "Was soll ich jetzt machen?", fragte mich Lukas mit Tränen in den Augen. "Setz eine Attacke ein." Einen kurzen Moment überlegte er, dann rief er Lisa etwas zu. "Lisa, Rasierblatt!"

Lisa setzte nun einen unglaublichen Rasierblattangriff ein und traf Pantimimi direkt ins Gesicht. Etwas besorgt blickten wir zu dem kleinen Pantimimi, doch es schwebte bereits wieder. Mit seiner nächsten Attacke traf es Lisa ebenfalls direkt. "Was war das denn?", rief Lukas mir zu. "Das war Konfusion!", sagte ich gelassen. Ich vertraute voll und ganz auf die Fähigkeiten meines Cousins. Erneut wollte Pantimimi Tackle einsetzen, doch diesmal waren Lukas und Lisa schneller.

"Lisa, Panzerschutz und dann Tackle!" Lisa nickte und zog sich blitzschnell in ihren Panzer zurück. Pantimimi knallte mit voller Wucht gegen Lisas Panzer und strauchelte etwas benommen umher, da setzte Lisa bereits zum Tackle an und schlug Pantimimi K.O. überglücklich griff Lukas an seinen Hosenbund, da fiel ihm auf, dass er noch gar keine Pokébälle besaß. Geschockt sah er zu mir rüber, doch ich warf ihm bereits einen von meinen zu.

"Na los, das schaffst du auch noch." Mit einem Zwinkern machte ich ihm Mut. Er warf den Pokéball und nach einigen Sekunden blieb dieser ruhig liegen. Schnell rannte Lukas zu seinem Pokéball und ließ Pantimimi frei. Die beiden drückten sich einen Moment, dann hob er Pantimimi wieder auf seine Schulter. "So angeschlagen scheint er gar nicht zu sein. Ich nenne ihn Eddie." Eddie schien sich über den Namen zu freuen, dann sank er erschöpft zusammen. "Ihr habt hart gekämpft, gehen wir ins Pokécenter.", schlug ich vor. Dankend nahm Lukas meinen Vorschlag an und brachte seine Pokémon zu Schwester Joy.

Als die beiden im Behandlungszimmer waren, saßen Lukas, Fukano und ich an einem Tisch. Lukas und ich schlürften eine heiße Schokolade, Fukano durfte zur Feier des Tages Fruchtsaft schlabbern. "Ich danke dir, dass du mitgekommen bist, Malika." "Klar. Du bist doch mein Cousin." Nach einem Moment des Schweigens, rang ich mich zu einem Angebot durch.

"Hast du nicht vielleicht Lust, mich auf meiner Reise zu begleiten?" Freudestrahlend sah er mich an. "Klar möchte ich das! Oh, Malika, du bist echt die beste Cousine, die ich habe." Ich rümpfte etwas verlegen die Nase. "Ich bin auch deine einzige." Daraufhin mussten wir beide herzhaft lachen und planten bereits unsere gemeinsame Reise durch Sinnoh.