Gold und Silber Review
Das Spielprinzip der Editionen Gold und Silber ist weitestgehend identisch mit denen der Editionen Blau und Rot. Dies heißt aber noch lange nicht, dass alles beim alten geblieben ist. Nein, es gibt zahlreiche sinnvolle Neuerungen und Verbesserungen.
Die neuen Starter-Pokémon Endivie, Feurigel und Karnimani (von links nach rechts).
Zu den augenscheinlichsten Neuerungen gehört die Farbe in den Spielen. Während Pokémon Blau und Rot noch für den alten GameBoy erstellt wurden und entsprechend nur ein schwarz-weißes Bild bieten konnten, erstrahlten Gold und Silber in prächtigen bunten Farben. Entsprechend schön und liebevoll wirkten nun auch die Landschaften, die man sich bei den alten Editionen mehr oder weniger im Geist färben musste.
Die Fans freuten sich natürlich auch auf die 100 neuen Pokémon inkl. einem neuen Set an Starter-Pokémon. Damit stehen in Gold und Silber stolze 251 verschiedene Pokémon zur Verfügung. Die alten 151 Pokémon wurden aber auch nicht einfach nur übernommen, sondern nahezu durchgehend bei ihren erlernbaren Attacken sowie dem Zeitpunkt des Erlernens wie auch in der Fähigkeit, TM- und VM-Attacken erlernen zu können, verändert. Zum Beispiel erlernt Bisaflor nun die Attacke Solarstrahl nicht mehr auf Lvl. 65, sondern bereits auf Lvl. 56; Simsala erlernt auf Lvl. 31 die neue Attacke Seher.
Doch auch die Hintergrundgeschichte ist komplett neu angelegt worden. Statt Professor Eich führt Professor Lind den Spieler in die Welt der Pokémon ein. Zu Spielbeginn schickt euch dieser Professor auch direkt zu einem Mr. Pokémon, der eine wichtige Entdeckung gemacht hat. Dabei handelt es sich um ein mysteriöses Pokémon-Ei und ihr trefft dort auch auf den guten alten Professor Eich. Geheimnisvoll bleibt es aber auch im weiteren Spielverlauf, wenn ihr die Alph-Ruinen mit dem neuen Pokémon Icognito erforscht. Dieses existiert in 26 Formen und nur die besten Trainer werden in der Lage sein, alle zu fangen, da sich diese Pokémon hinter Rätseln verbergen? …
Der Pokédex (PokéGear) wurde um neue Funktionen erweitert, wie z.B. Radio hören, Landkarten ansehen, Uhrzeit ablesen und Telefonieren! Das Telefon ist wichtig für besondere Ereignisse mit anderen Trainern, die ihr unterwegs getroffen habt. Denn nach einiger Zeit fordern sie euch zu einer Revanche heraus und probieren ihr Glück mit einem stärkeren Team. Ihr profitiert davon natürlich auch, da es für jeden weiteren Kampf viel mehr Erfahrung gibt!
Die Uhrzeit, die zu Beginn des Spieles eingegeben werden muss, spielt im weiteren Verlauf ebenfalls eine große Rolle. Bestimmte Pokémon wie z.B. Kramurx tauchen nur zu bestimmten Tageszeiten auf (in diesem Fall nur nachts). Doch keine Sorge - ihr müsst deshalb nicht rund um die Uhr wach bleiben. Es gibt mit Tag und Nacht zwei Tageszeiten, so dass es dennoch möglich sein wird, alle Pokémon relativ leicht zu fangen. Gefangene Pokémon haben übrigens nun auch immer ein Geschlecht. In Pokémon Blau und Rot gab es nur bei Nidoran eine Geschlechts-Unterscheidung. In Gold und Silber kann jedes Pokémon als männliche oder weibliche Version erscheinen. Dies spielt auch bei der Zucht eine Rolle, da ihr nun jeweils ein männliches und ein weibliches Pokémon in die Pension bringen müsst, um ein Ei ausbrüten zu können!
Eine weitere gravierende Neuerung betrifft die Pokémon-Typen, die das Ungleichgewicht aus Blau und Rot beheben. Dort waren bestimmte Pokémon-Typen wie z.B. Psycho oder Geist anderen Typen oft überlegen. Durch die neuen Typen Stahl und Unlicht wird dieses Ungleichgewicht nun ausgeglichen. Schade für mich, da damit mein in Blau und Rot quasi unbesiegbares Simsala nun nicht mehr unschlagbar ist. Durch diese Herausforderung wird der Kampf aber auch spannender und ausgewogener, was für Gold und Silber ein großer Vorteil ist.
Abschließend kann man nur sagen, dass Nintendo mit Pokémon Gold und Silber ein großer Wurf gelungen ist. So bleiben die neuen Editionen dem genialen Spielprinzip treu und erweitern dieses sinnvoll um zahlreiche Features. Einzig negativ bleibt, dass ihr auch mit zwei gekauften Editionen nicht alle 251 Pokémon erhalten könnt. Denn wie gewohnt gibt es in jeder Edition nur eine bestimmte Anzahl an Pokémon zu fangen. Die fehlenden müssen mit anderen Editionen wie z.B. Blau, Rot, Gelb oder Gold und Silber getauscht werden. Besonders gemein ist es mit dem legendären Celebi (#251), welches in dieser Generation nie offiziell erschienen ist …
Review von Robert R. Agular (nachbearbeitet am )