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Angespielt bei Nintendo

Nachdem man sich für das Geschlecht des eigenen Charakters sowie einen Namen entschieden hat, taucht man gleich in die Welt der Pokémon ein. Wie auch in den bekannten Spielen Rubin und Saphir startet man als frisch eingezogener Bewohner der Stadt Wurzelheim und zieht gerade in diesem Moment in das neue Zuhause ein. Schon nach der ersten Spielminute fällt auf: Die Grafik des Spiels scheint noch schöner als jene in den Editionen X und Y zu sein; die Farben sind kräftig - leuchten dem Auge angenehm entgegen - und die Anfangsstadt liebevoll gestaltet. Hinzu kommt, dass euch ein kurzer überblick über die Stadt gegeben wird. Der Lastwagen steht etwas unglücklich in dem Zugang der Route und das Wetter wirkt angenehm. Doch lange Zeit bleibt nicht, um das kleine Dorf zu erkunden. Ihr werdet recht schnell von eurer Mutter abgeholt, welche euch in das Haus begleitet und, typisch für die Spiele, darum bittet, die Uhr in eurem Zimmer auf die richtige Uhrzeit einzustellen. Habt ihr das getan, bietet sich euch die Möglichkeit, eure Nachbarn zu besuchen und schließlich den Ort zu erkunden. Habt ihr Maike bzw. Brix näher kennengelernt und geht in Richtung Route 101, liegt es nun an euch, Professor Birk zu retten, der gerade von Fiffyen attackiert wird. Wie auch in Rubin und Saphir könnt ihr euch nun zwischen Flemmli, Hydropi und Geckarbor entscheiden und mit eurem neuen Partner zusammen den Professor retten. Diesen begleitet ihr schließlich zurück in sein Labor, in dem er euch das Pokémon schenkt, welches ihr ausgewählt habt. Damit steht dem Anfang einer großen Reise, auf der ihr zahlreiche Trainer und Arenaleiter besiegen müsst, gegen Team Aqua und Magma antretet und schließlich ein eigenes unschlagbares Team zusammenstellt, nichts mehr im Wege!

Pokémon Omega Rubin und Alpha Saphir bilden zusammen das Remake zu Pokémon Rubin und Saphir, welche vor elf Jahren erschienen sind. Da Remakes durch die bereits bekannte Story keine großen inhaltlichen überraschungen bieten können, hat man sich offenbar dazu entschieden, besonders dem Auge des Spielers zu schmeicheln. Dabei sind uns einige Details besonders in Erinnerung geblieben, die wir hier näher erläutern wollen:

Ein Prismatürmchen in Malvenfroh City?

Eine der größten überraschungen war Malvenfroh City, welche unter keinen Umständen mit der früheren Version zu vergleichen ist. So ist die Stadt damals eher klein und länglich gewesen – nun erinnert jene sehr an Illumina City und sieht optisch wie ein mehrstöckiges, riesiges überdachtes Einkaufszentrum aus, in dem man unglaublich viel erleben und entdecken kann. Malvenfroh City ist jedoch kompakter und weder so groß wie Illumina City noch so rund, sondern viereckig gestaltet sowie in kleine Bezirke aufgeteilt, die mit Geschäften gespickt sind, welche anbieten, was das Herz begehrt. So kann man in Cafés, die mit den Editionen X und Y eingeführt wurden, wieder Kämpfe bestreiten, einen Spiegelladen aufsuchen, der die Verwandlung der Tiergeistformen auslöst, die Spielhalle finden, welche leider verschlossen ist (als Trost bekommt ihr aber etwas geschenkt), ein Fahrrad zulegen, Pokémon neue Attacken beibringen, besondere Bänder kaufen und einiges mehr.
In der Mitte der Stadt gibt es außerdem eine kleine Grünfläche, welche wie ein Pokéball aufgebaut ist. Im Zentrum dieser Fläche steht das „Prismatürmchen“ – eine Miniaturausgabe des großen Prismaturmes von Illumina City, das die Partnerschaft und Verbundenheit der beiden Städte signalisieren soll. Sollte es in der ersten Etage der Stadt einmal langweilig werden, kann man noch weitere Etagen erkunden, welche ebenfalls besondere Attraktionen und Ausblicke bieten.
Malvenfroh stellt durch seine großen Angebote künftig also eine Art Illumina City dar, in welchem man allerhand erleben und kaufen kann.

Lichtverhältnisse und Farben

Wie schon kurz angeschnitten sind die Farben und Lichtverhältnisse in den beiden Editionen beeindruckend gelungen. Es wurde an nahezu jeder Stelle darauf geachtet, die Farbgebungen stark und kräftig zu gestalten. So sind das Gras sattgrün, der Himmel tiefblau und die Gebäude jeder Stadt interessant anzuschauen. Besonders schön wirken auch kleine Blumenfelder, die durch die Farbintensität einen tollen Eindruck verleihen oder der Schlotberg, welcher durch seine dunkelrote Farbpalette gleich den Eindruck von Hitze und Lava vermittelt. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die gut gesetzten Lichtverhältnisse des Spiels. So scheint durch einzelne Blätter in Wäldern ein starkes Licht, welches den Waldboden erleuchtet und eine tolle Optik bietet. Sobald man eine Tür eines Hauses öffnet, scheint ebenso hier ein kleiner Schimmer der Innenbeleuchtung entgegen. Licht glitzert auf dem Wasser und die Lava des Schlotberges erhellt den Gipfel schon, bevor man das heiße Element erblicken konnte. Mit dem Licht und den Farben wird eine Menge gespielt und ein bleibender Eindruck erzeugt, der erlaubt, auch bekannte Orte immer wieder neu zu entdecken.

Überwältigende Zwischensequenzen und Ingamemusik

Kurz nachdem man den ersten Schritt in die Welt der Pokémon gegangen ist, kommt man in den Genuss einer Zwischensequenz, die einen Einblick in die Pokémonwelt liefet und künftige gut platzierte Sequenzen verspricht. So verfolgt man einen Blick über Wurzelheim, der schließlich gen Himmel verläuft und dort ein Flugobjekt wahrnimmt. In den Sequenzen, die mal erwartet, mal unerwartet, auftauchen wird stets mit der Perspektive gespielt, sodass kaum eine Szene der anderen gleicht. So sieht man bei dem einen Mal eine bloße Außensicht der Geschehnisse, beim anderen Mal befindet man sich direkt in der Perspektive eines Charakters, der Schritte nach vorn setzt, die man durch leichtes Bewegen der Kamera ebenfalls erahnen kann. Doch die Spielereien mit der Perspektive gibt es nicht nur in den kleinen Szenen selbst, sondern auch während man eigene Schritte durch die Pokémonwelt setzt. So dreht sich die Kamera, sobald man einen Laden in Malvenfroh City betritt, oder wenn man vor einem großen Gebäude steht. Die Vielfalt der Perspektiven und Kameraeinstellungen, die klein aber fein gesetzt sind, ist unglaublich groß und macht sehr viel Spaß. Unterstrichen wird der gute Eindruck stets von passender Musik, die, wie auch in den Pokémonkämpfen, immer den passenden Eindruck vermittelt und erlaubt, auch durch das Gehörte noch weiter in das Spiel einzutauchen.


Jap. Trailer vergleicht Originalspiele und Remakes mehr neue Deails (28.10.2014, 4:03 Minuten)

Wieso Coolness, Klugheit und Schönheit wichtig ist

Mit Omega Rubin und Alpha Saphir kehren ebenso die Wettbewerbe der alten Editionen wieder zurück, deren Name nun in Super-Wettbewerb umgetauft wurde. Wie früher ist das Ziel, möglichst viele Punkte von der Jury und den Zuschauern zu erhalten, um schließlich die höchste Punktzahl zu erzielen und damit zu gewinnen. Dabei kann man seinem Pokémon besondere Attacken beibringen, welche die jeweilige Kategorie fördern, zu der es antritt. Außerdem gibt es ein außergewöhnliches Pikachu, das euch recht früh geschenkt wird, welches ihr zusätzlich noch verkleiden könnt, um einen besonders guten Eindruck bei der Jury und dem Publikum zu machen. Sollte es euch gelingen, einmal alle fünf Sterne der Jury zu erhalten, führt euer Pokémon außerdem eine besondere Spezialkür aus, die ein optisch tolles Erlebnis ist und das Publikum natürlich dazu verleitet, noch mehr Herzen abzugeben.
Insgesamt machen die Wettbewerbe wieder einen soliden Eindruck und sind eine willkommene Abwechslung zwischen den harten Pokémonkämpfen.

Wundervolle Detailverliebtheit und Kampfbildschirme

Durch die Demoversion zu Pokémon Omega Rubin und Alpha Saphir durfte man schon erahnen, dass die Kampfbildschirme des neuen Spiels gelungen sind. Besonders immer dann, wenn man gegen ein Mitglied von Team Aqua und Team Magma spielt, beeindruckt der Kampfbildschirm in 3D mit kleinen Details, die immer wieder schön anzuschauen sind. Auch immer dann, wenn man gegen einen Arenaleiter kämpft, macht es Spaß, das kleine Intro zu dem Kampf zu betrachten und schließlich auch den Arenaboden als Kampfareal wiederzufinden.
Doch auch außerhalb von Kämpfen findet man zahlreiche Details innerhalb des Spiels, die einen dazu verleiten, manchmal länger in Städten zu verweilen und sich die Gebäude und Einrichtungen näher anzuschauen, als man eigentlich muss. Ebenso die Charaktere machen feinere und detailliertere Bewegungen. So sieht man bei der Ernte von Beeren genau, welche Handgriffe vorgenommen werden. Was zuvor nur ein paar kleine Bewegungen in den Editionen X und Y waren, hat nun Hand und Fuß und ist schön anzusehen.

Das MultiNavi als hilfreicher Unterstützer

Von der Nützlichkeit des MultiNavis ist man zu Anfang sehr überrascht. Das Navi wird im Laufe der ersten Orden immer weiter aufgerüstet, bis es schließlich seine ganze Kapazität entfalten kann. Das Navi unterscheidet hierbei zwischen drei möglichen Einstellungen: Der Nachrichten-Option, welche Neuigkeiten rund um die Region ausstrahlt, die Karte, welche unglaublich hilfreich und vielfältig ist, und einer weiteren Option mit weiteren Möglichkeiten.
Besonders die Karte erwies sich im Laufe des Spiels als besonders hilfreich: Die kleine Karte der Route, die angezeigt wird (übrigens im Stil der 2003 erschienenen Editionen gehalten) zeigt an, ob es noch Pokémon auf der Route gibt, deren Art man noch nicht gefangen hat, ob Trainer einen (Rück-)Kampf austragen möchte, oder an welchem Ort die nächstgelegenen Beerenstandorte oder Plätze für Geheimbasen sind. Die Karte hilft mit dem Detektor außerdem dabei, Pokémon zu analysieren, die man durch Schleichen fangen kann. Klickt man, wenn man ein Pokémon im Gras entdeckt, auf die Lupe auf dem Touchscreen, analysiert das MultiNavi dieses Pokémon nach kurzer Zeit, verrät das Level und noch weitere Informationen zu dem Pokémon, wie z.B. eine Attacke des Taschenmonsters. So lässt sich gezielt nach gesuchten Pokémon jagen und die Route leicht komplett erforschen.
Wer lieber seine Kampferfahrung prüfen will, der kann auf der Karte eine Trainersuche einstellen, die anzeigt, welcher Trainer Lust auf einen Kampf hat. Sie gibt darüber hinaus noch weitere Informationen zu dem Team oder der Taktik des jeweiligen Trainers.

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Von Schleichen und Verscheuchen

Ebenfalls durch die Demoversionen wurde die Funktion zum Schleichen geteasert, die man ausführt, indem man das Schiebepad langsam in eine Richtung bewegt. Mithilfe des Schleichens kann man Pokémon im Gras entdecken, die sich kurz zeigen, indem ein Schatten in der Form des Pokémon oder gar der Schweif zu sehen ist. Hört man ein Pokémon im Gras rascheln oder sieht durch das MultiNavi, welches Taschenmonster sich hinter dem Gras versteckt, heißt es Geduld haben: Mit langsamen, vorsichtigen Schritten nähert man sich schließlich dem Pokémon und kann sich in einen Kampf stürzen, wenn man dieses schließlich unbemerkt erreicht hat. Doch wer zu ungeduldig wird und schneller läuft, der verscheucht das Pokémon wieder. Dann heißt es warten, bis sich der nächste Schatten oder Schweif zeigt. Wer Spaß daran hat, Pokémon zu verscheuchen, der kann an Stränden kleine Wingull-Gruppen finden, die wegfliegen, sobald man sich ihnen zu sehr nähert. Man hat also stets die Entscheidung zwischen dem Beobachten der Vögel oder dem Verscheuchen.

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Eigenheiten und Charakteristika von Arenaleitern

Schon im Zimmer von Maike bzw. Brix fällt auf: Die Charaktere haben alle einen eigenen Kopf und wirken individuell. So scheint Maike bzw. Brix schnell tollpatschig und durch den Wind zu sein, Flavia, die Arenaleiterin von Bad Lavastadt, ist schüchtern sowie impulsiv zugleich und Professor Birk wirkt stets so, als hätte er für alles einen Plan. Unterstützt wird dieser Eindruck von der Gestik und Mimik der Personen, die erstmals so detailliert und genau festgehalten wird. Was früher als Text wiedergegeben wurde (wie zum Beispiel Stottern als Unsicherheit), lässt sich nun direkt an den Gesichtern der Charaktere ablesen und macht diese so natürlich greifbarer und sympathischer. Auch Troy, der uns zum ersten Mal in Faustauhaven begegnet und dort eine alte Steinwand mit Abbildungen darauf betrachtet, wirkt so vollkommen anders und bedachter, als es in den Originalspielen der Fall war.

Insgesamt zieht das Spiel sicherlich jeden Spieler schnell in den Bann. Wer Fan der Editionen Rubin und Saphir ist, der wird mit diesen Remakes auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Wer kein Freund von diesen sein sollte, dem sei gesagt, dass auch jener auf seine Kosten kommen wird: Es gibt neben der Story viel Neues zu entdecken und tolle Grafiken, die einen vor dem 3Ds oder 2DS abholen und so schnell nicht wieder loslassen.

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