Review
Mal wieder Pokémon-Trainer sein? Langweilig, mag manch einer denken. Und nun sogar mit knapp 650 Pokémon? Zu viel mag auch hier manch einer denken. Doch wer das denkt, irrt und zwar nicht zu knapp. Denn was Reshiram und Zekrom wirklich auf dem Kasten haben erfahrt ihr hier:
Avenitia – Ein schöner Start ins Abenteuer
Das Abenteuer beginnt als Trainer in seinem eigenen Zimmer, wo man sich mit seinen Freunden Cheren und Bell ein Pokémon von Professorin Esche aussuchen darf, mit dem man dann auch schon ins Abenteuer starten kann. Ihr habt die Wahl zwischen dem niedlichen Feuerschwein Floink, dem Wasserotter Ottaro und die Grasschlange Serpifeu. Und nun ab ins Abenteuer. Aber halt! Das fehlt doch noch was …? Genau, der Pokédex darf natürlich auch nicht fehlen. Auch diesen gibt es von der ersten weiblichen Pokémon Professorin überreicht. Aber nun, ab ins Abenteuer …
Von Routen und Trainern
Wir befinden uns also auf der Route 1 und merken zwei Sachen: Die Routenzahl in der neuen Pokémon Region Einall fängt wieder bei der Nummer eins an und uns begegnen nur neue Pokémon. Dies wird auch bis zum Beenden des Hauptspiels so bleiben, denn erst dann begegnen einem auch alte Taschenmonster. Uns begegnen auch die ersten Trainer, die zwar noch nicht der Schwierigkeit der Top 4 erreicht haben aber dennoch schwieriger sind als bisher. Besonders die KI hat sich teils sehr verbessert, so dass Gegner nun besser auf Typvorteile achten oder auch Attacken wie Silberblick eher weniger einsetzen. Dies sorgt für einen leicht erhöhten Schwierigkeitsgrad im gesamten Spiel, welches diesem aber garantiert nicht schadet, da das Spiel zu keiner Zeit zu schwer wird. Die Routen besitzen ein ausgewogenes Design und werden auch nie langweilig, da sie perfekt auf die Einall Region passen und hier und dort auch Geheimnisse bergen, die man beim ersten Betreten noch nicht erreichen kann.
Städte und Arenen
Von Stratos City bis zum Weißen Wald ist ganz Einall eher modern verankert. Aber dennoch hat die Region auch ihr traditionelles. Neben Hochhäusern findet sich in der Region auch der ein oder andere ruhige Ort, wie zum Beispiel eine alte Brücke, an der sich einige Häuser befinden. Wenn wir schon gerade bei Brücken sind, kann man sich auf tolle Kameraeffekte freuen, wenn über einer der insgesamt fünf Brücken der Einall Region läuft. Allgemein ist der Aufbau der Region ringförmig, so dass man einmal durch fast ganz Einall kreisen kann.
Die Arenen sind diesmal sehr abwechslungsreich gestaltet, was man bereits beim ersten Orden bemerkt, wo es satte drei Arenaleiter gibt, von denen sich aber nur einer gegen euch traut. Im weiteren Spielverlauf gibt es nochmals zwei Arenaleiter, die sich je nach Edition unterscheiden. Die Arenen haben dank der an vielen Stellen verbesserten Grafik viele neue Gestaltungsmöglichkeiten bekommen, die diesen sehr gut tun.
Die Story
Aber worum geht es nun eigentlich in den neuen Editionen? Viele werden es schon wissen, es dreht sich mal wieder alles um 8 Orden, die einem den Weg zur Pokémon Liga öffnen. Aber neben diesem Ziel gibt es leider einige Störenfriede, die euch über den Weg laufen werden: Team Plasma. Dies ist das neue Bösewichtsteam der Editionen und hat sich zum Ziel gesetzt die Pokémon von ihren Besitzern zu befreien, damit sie ein schöneres Leben haben. Dabei scheut das Team auch den Klau von Pokémon nicht. Team Plasma besteht aus dem Kopf namens (Groß!) N und den sieben Weisen sowie vielen kleinen Handlangern, die in ihren Ritterrüstungen wieder nur darauf warten, von euch besiegt zu werden. Doch was hat Team Plasma wirklich vor und wer ist dieser geheimnisvolle N, der immer wieder eure Wege kreuzt?
Grafik, Wetter und Sound
Pokémon Schwarz und Weiß sind grafische Highlights, die den Nintendo DS voll an seine technischen Grenzen bringen. Seien es Achterbahnfahren in der Arena, Kamerawechsel beim Brückenlauf oder volle Stadtstraßen mit dutzenden von Personen, die durch diese Straßen rennen. Auch die wechselnden Jahreszeiten des Spieles (1 Monat = 1 Jahreszeit) machen es wirklich sehr schön anzusehen und öffnen noch den ein oder anderen Weg. Glitzernde Steine oder Kurzvideos, wie zum Beispiel das Video beim Spielstart, können sich auf jeden Fall sehen lassen.
Der Sound ist pokémontypisch und sorgt für den ein oder anderen Orhwurm. Besonders die „Gleich -ist dein Pokémon bei 0 KP“ Musik hört sich richtig gut an, aber auch die Kampfmusik mit den Arenaleitern oder auf Routen passt sich der Umgebung an und hört sich mit Kopfhörern oder an einer Musikanlage angeschlossen noch besser an.
Gameplay
Die neuen Editionen sind unter 30 Stunden kaum zu schaffen, besonders dann nicht, wenn man alle Trainer besiegen möchte und jeden Zweigweg geht. Dabei bleibt die Motivation auf Dauer bestehen, da die Story nicht abreißt und euch immer im Bann hält. Auch wenn die Region Einall auf dem ersten Blick sehr klein aussieht, täuscht dies, da die Routen meist sehr groß ausfallen und genügend Trainingspartner bieten. Auch Abwechslung ist wie immer geboten, denn ihr müsst Wüsten, Wälder und Großstädte durchlaufen, um alle Orden zu erhalten und um Team Plasma das Handwerk zu legen. Die Motivation wird auch nach dem Beenden der Hauptstory nicht so schnell abreißen, da sich neue Wege eröffnen und für viele weitere Stunden Spielspaß sorgen. Und ist auch dies alles getan, bleibt einem immer noch die Kampfmetro als Nachfolger des Duellturms und die zahlreichen Online Funktionen.
Design – Die neuen Pokémon
Die neuen Pokémon wirken für viele auf den ersten Blick sehr Ideenlos und auch die deutschen Namen sind manchmal durch einfache Wortspiele herzuleiten. Doch gibt es unter diesen noch einige Schätze wie z.B. Zoroark. Zwar gewöhnt man sich während des Spielens an die neuen Pokémon und deren Namen, aber sind einige auch mir etwas seltsam vorgekommen. Aber keine Sorge, denn nach der Pokémon Liga könnt ihr euch euer Team aus alten DS Editionen übertragen (Kein Zurückübertragen möglich!) und es tauchen auch viele alte Freunde in der neuen Edition auf. Die neuen Pokémon mögen nicht jedem gefallen, doch kann man durch gute Grafik und tollem Sound über diese Tatsache meist bis nach der Pokémon-Liga hinwegsehen.
C-Gear und Wi-Fi
Doch was jeden Spieler freuen wird, ist das C-Gear und die neuen Möglichkeiten, mit eurer Edition im Internet zu spielen. Zuerst das C-Gear, welches das ganze Spielgeschehen über auf dem unteren Bildschirm eures DS zu sehen ist und verschiedene Funktionen zur Schnellwahl bietet: Infrarot für einen schnellen Kampf oder einen Tausch eurer Freundescodes, Wireless für Kämpfe und zum Tauschen, Videochats mit bis zu 4 Personen und und dann noch die W-Lan Funktion, um in die Dreamworld zu gelangen. Außerdem gibt es noch den High-Link, mit dem ihr eure Freunde lokal in eure Spielwelt einladen könnt. Weitere Wi-Fi Funktionen, wie Video-Chat für zwei Personen oder Tausch/Kampf (sogar Zufallskampf mit irgendjemandem auf der Welt) sowie der bekannten GTS finden sich im Pokémon-Center. Aber nun zur Dreamworld, mit der ihr euer Pokémon sowie euren Spielstand ins Internet laden könnt, um weitere Pokémon zu fangen oder Items zu bekommen. All dies geschieht jedoch nicht mehr auf eurem DS, sondern an einem Computer über die Homepage des Pokémon Global Link, welche bald in Deutschland verfügbar sein wird.
Und nach der Top 4?
Was bieten uns die Spiele nach dem Bezwingen der Top 4 und dem Vereiteln der Pläne von Team Plasma? Eine ganze Menge, denn von da an geht das Spiel erst richtig los, denn ihr könnt die rechte Seite Einalls erkunden und weitere neue Orte entdecken, die ihr vorher noch nicht betreten konntet. Außerdem sind die Pokémon Trainer dort stärker, so dass die Herausforderung nicht abbricht sondern sich noch steigert. Ihr könnt euch auch auf die Jagd nach weiteren legendären Pokémon machen und euch der Herausforderung der Kampfmetro stellen, um später die Metromeister Hin und Her herauszufordern. Wir sehen, auch nach der Story gibt es noch eine ganze Menge zu erledigen, bis ihr das Spiel ins Regal legen werdet. Und durch kommende Events, wie der bereits angekündigten Victini Verteilung oder den bestimmt auch dieses Jahr kommenden Pokémon-Days, werden die Spiele garantiert auch wieder aus dem Regal herausgeholt werden.
Fazit
Pokémon Schwarze Edition und Pokémon Weiße Edition sind wirklich gelungene Ableger der Pokémon-Serie, die besonders durch grafische Effekte und der großen Spiel-/Onlinewelt überzeugen können. Leider sind nicht alle Pokémon sehr schön geworden, was sich aber dann legt, wenn Pokémon aus allen Regionen nachgejagt werden kann. Für Pokémon Fans schon jetzt ein Pflichtkauf, aber auch für Neueinsteiger eine gute Wahl, da man nicht gleich mit allen knapp 650 Pokémon konfrontiert wird, sondern das Spiel langsam aber von einer sehr guten Seite kennenlernt.
Pro und Kontra
- + Große Spielwelt
- + Lange Spieldauer
- + Grafisches Wunderwerk auf dem Nintendo DS
- + Sound mit Ohrwurmfaktor
- + Moderne Onlinefunktionen
- + Angemessener Schwierigkeitsgrad
- - Einige „misslungene“ Pokémon
- - Eine inzwischen beinahe Unmöglichkeit alle 649 Pokémon zu sammeln
Bewertung
- Sound
- 9/10
- Grafik
- 10/10
- Spielspaß
- 9.5/10
- Multiplayer
- 10/10
- Punkte
- 38,5/40
- Wertung
- 96 %
- Note
- 1
Eigene Meinung:
Den neuen Pokémon Editionen begegnete ich zuerst mit Skepsis, ob sie meine Erwartungen erfüllen könnten. Doch nach einer intensiven Spielzeit von knapp 40 Stunden muss ich sagen, dass die neuen Editionen genau meine Erwartungen getroffen haben. Lediglich die neuen Pokémon und ihre Namen machen mich nicht so ganz froh. Aber dafür habe mir schon mein Team aus SoulSilver importiert.
Alles in allem sind die neuen Editionen ein würdiger und gelungener Ableger der bekannten Rollenspielreihe rund um die kleinen Taschenmonster. Mir stellt sich jedoch noch eine Frage: Wie will GameFreak diese Leistung bei der nächsten Pokémon Generation toppen?
Keno für Bisafans.de / BisaCast.de
Kontakt: keno@bisacast.de
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