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Trainieren von Pokémon

Welche Pokémon ein Spieler in sein Team aufnimmt, ist stets eine sehr persönliche Entscheidung. Es gibt kein perfektes Team, da jedes Pokémon Stärken und Schwächen hat, entsprechend auch jedes Team Stärken und Schwächen hat. Es gibt jedoch einige grundlegende Dinge, die helfen können, das eigene Team zu stärken. In diesem Spezial stellen wir die wichtigsten Punkte dar, die man bei der Auswahl und dem Training von Pokémon beachten sollte. Ausdrücklich ausgeklammert ist die Wahl der Pokémon und der Pokémontypen selbst. Es ist natürlich sinnvoller, einen vielfältigen Pokémontyp-Mix zu haben, als ein reines Drachen-Team, auch wenn jede Kombination spaßig oder stark sein kann. Dies wird hier jedoch nicht abgehandelt. Dieses Spezial konzentriert sich auf folgende Punkte:

  • Nicht das erstbeste Pokémon ins Team aufnehmen! (Statuswerte)
  • Profis achten auch auf Fähigkeiten und Wesen! (Fähigkeiten und Wesen)
  • Getragene Gegenstände sind das i-Tüpfelchen! (Items)
  • Unendliche Möglichkeiten beim Attackenmix! (Attacken)
  • Perfektion durch Supertraining und Beerensäfte! (EV)

Nicht das erstbeste Pokémon ins Team aufnehmen!

Das eigene Team sollte möglichst stark sein, damit man sich mit Freunden und Trainern gut messen kann. Dabei gibt es bereits beim Fangen von Pokémon einen ersten wichtigen Punkt, den man nicht übersehen darf. So besitzen wilde Pokémon stets zufällige Statuswerte. Diese bleiben zwar in einem gewissen Rahmen, so dass z.B. ein Abra immer sehr gute Initiativewerte haben wird, schwanken in den Relationen der Werte teilweise massiv. Hinzu kommt, dass Statuswerte sehr unterschiedlich verteilt sein können. Siehe dazu folgende Screenshots von zwei Grillmaks auf gleichem Level:


Es ist leicht zu sehen, dass das rechte Grillmak nicht nur generell bessere Statuswerte hat,
sondern auch in wichtigen Kategorien wie dem bevorzugtem Angriff oder der Schnelligkeit deutlich überlegen ist.

Das linke Grillmak ist in absolut allen Statuswerten unterlegen. Es lohnt sich also definitiv zwei oder drei Pokémon zu fangen, wenn man weiß, dass man eines in das Team aufnehmen will und dann das beste zu wählen. Bei der Zucht in der Pension sollte man entsprechend zwei oder drei Eier ausbrüten. Der Aufwand wird durch Statuswerte belohnt, die sich rund 20% unterscheiden können, was in Kämpfen mit steigendem Level immer deutlicher spürbar wird. Die Unterschiede in den Statuswerten werden nämlich proportional fortgesetzt. Wenn ein Pokémon auf Level 5 also weniger Statuspunkte hat, wird das auf Level 100 immer noch so sein. Natürlich ist es vorteilhaft Pokémon für diesen Vergleich auf einem gleichen Level zu haben. Den EP-Teiler sollte man daher zeitweise ausschalten, damit Pokémon nicht versehentlich leveln und den Vergleich erschweren.

In Pokémon X/Y kann man nach der Hauptgeschichte in Batika City im Pokémon Center einen Mann besuchen, der ein Pokémon im Team bewertet. Sein Urteil wird anhand der Statuswerte und deren Verteilung getroffen. Pokémon, die überdurchschnittlich sind, weisen also bereits gute Statuswerte auf, während akzeptable Pokémon oder durchschnittliche besser nicht verwendet werden sollten. Starter-Pokémon und Legendäre besitzen übrigens immer überdurchschnittliche Werte. Wer nur ein Ei ausbrüten will oder keine Lust hat immer zwei oder drei Pokémon zu fangen, kann den Vergleich abkürzen und sich auf das Urteil des Mannes verlassen. Beachtet jedoch, dass der Mann die generellen Werte bewertet. Wenn man hohen Wert auf einen bestimmten Statuswert legt, ist ein genauer Vergleich immer noch sinnvoll!

Profis achten auch auf Fähigkeiten und Wesen!

Neben den Statuswerten sollte man jedoch auch die Fähigkeiten und das Wesen im Auge behalten. Viele Pokémon erhalten beim Fangen eine von bis zu drei möglichen Fähigkeiten, von denen die ersten beiden per Zufall verteilt werden können. Die dritte Fähigkeit, eine sogenannte versteckte Fähigkeit, ist idR. nur auf Sonderwegen wie z.B. Downloadaktionen oder mit einem besonderen Item aus dem Kampfhaus in Batika zugänglich. Siehe dazu unseren Pokédex für die möglichen Fähigkeiten eines Pokémon.


Dieses Beispiel zeigt, dass man manchmal Prioritäten setzen muss. Welche Statuswerte sind für meine Spielweise wichtg?
Auch die Fähigkeit sowie das Wesen sollten dabei berücksichtigt werden (der Effekt des Wesens ist in den oberen Screens zu Grillmak besser erkennbar)!

Die Fähigkeiten unterscheiden sich teilweise sehr deutlich, können sich aber während der Entwicklung eines Pokémon erneut verändern. Siehe dazu unseren Pokédex. Fähigkeiten können sehr unterschiedlich sein. So gibt es z.B. Mitnahme, was das Finden praktischer Gegenstände während des Spielens erlaubt, Ausweglos, was die Flucht von Gegnern verhindern kann oder Magmapanzer, was beim Ausbrüten von Eiern in der Pension hilft. Je nach Spielweise sind Fähigkeiten aber auch teilweise nutzlos oder können sogar wegen Einleitungstexten zu Kampfbeginn nerven.

ähnlich wichtig ist das Wesen von Pokémon, welches direkte Auswirkungen auf die Statuswerte hat. So wird grundsätzlich ein Wert um 10% erhöht und ein anderer dafür um 10% gesenkt. Einige Wesen sind jedoch neutral und führen zu keinen Veränderungen. Siehe dazu unser Wesen-Spezial mit der praktischen übersichtstabelle. Der Verlust von 10% auf einen Statuswert ist übrigens idR. kein echtes Problem. Wenn man z.B. ein Abra trainieren will, welches grundsätzlich einen sehr hohen Sp. Angriff-Wert hat und somit ohnehin nur Spezial-Attacken einsetzten sollte, ist ein Absenken des normalen Angriffwertes kein Problem. Viele Pokémon wie z.B. die Starter bieten hingegen die Option sich auf Spezial-Attacken oder Physische Attacken zu konzentrieren oder beide zu wählen. Dann muss man entsprechend abwägen, wobei es generell empfehlenswert ist, sich für eine Art zu entscheiden. Viele Pokémon neigen zu einer Art Attacken einzusetzen, die in unserem Pokédex in den Attackenlisten ersichtlich ist.

Alle diese Tipps zu Statuswerten, Fähigkeiten und Wesen gelten auch für Starter und Download-Pokémon! Um hier sein Wunsch-Pokémon zu erhalten, muss das Spiel einfach neu gestartet werden. Im Falle von Download-Pokémon holt man es also im Pokémon Center ab, schaut es sich an und speichert nur dann, wenn das Pokémon den eigenen Wünschen entspricht. Startet man seinen DS/3DS ohne Speichern neu, wird das Pokémon beim nächsten Abholen andere Werte haben.

Getragene Gegenstände sind das i-Tüpfelchen!

Kommen wir nun zu den anspruchsvolleren Optimierungen. Jedes Pokémon kann exakt einen Gegenstand tragen. Das kann eine einmal einsetzbare Beere sein um z.B. Paralyse zu heilen, eine Sanftglocke um die Zufriedenheit zu steigern, ein Münzamulett um mehr Geld von Trainerkämpfen zu erhalten oder ein Item sein, welches Kampfvorteile verschafft. Die oberen Screens zeigen zwei dieser Items wie die Flinkklaue (erhöht Chancen auf Erstschlag) und King-Stein (kann Gegner zurückschrecken lassen). Setzt man z.B. ein schnelles Pokémon ein, kann der King-Stein verhindern, dass der Gegner überhaupt reagieren kann! Optional kann man einem schnellen Pokémon wie z.B. Abra bzw. seinen Entwicklungen ein verstärkendes Item wie den Krummlöffel geben, um den ohnehin hohen Spezial-Angriffswert noch einmal zu erhöhen.

Die Möglichkeiten bei den Items sind sehr vielfältig und hängen stark von den eigenen Spielweisen ab und welche Kämpfe man angehen möchte. Gegen menschliche Spieler bei Turnieren wird man also meistens mit anderen Items antreten als gegen die Top4 im Spiel. In den Pokémon-Editionen sollte man unbedingt alle Seitenwege ablaufen, da viele Items leicht abgelegen liegen oder teuer in Einrichtungen wie dem Kampfhaus gekauft werden müssen.


Getragene Gegenstände können in Kämpfen entscheidende Vorteile bringen!

Unendliche Möglichkeiten beim Attackenmix!

Die meist schwersten Entscheidungen müssen Trainer bei der Auswahl der vier Attacken ihres Pokémon treffen. Die meisten Pokémon lernen in ihrem Leben beim Leveln rund 20 Attacken, können diese aber nicht aktiv behalten. Es gilt also die besten vier Attacken auszuwählen, was nicht immer leicht ist. Auch hier ist es daher sinnvoll, sich von Anfang an auf Spezial- oder Physische Attacken zu konzentrieren. Einige Pokémon wie das in diesem Spezial mehrfach erwähnte Abra sind offensichtliche Spezial-Attacken Pokémon, andere, wie z.B. die Starter, bieten die Möglichkeit sich auf Spezial oder Physisch zu konzentrieren. Die Entscheidung dazu sollte von den Statuswerten des Pokémon abhängen. Hat ein Pokémon einen deutlich höheren Angriffswert, sollte es Physische Attacken bevorzugen, hat es einen deutlich höheren Sp. Angriffswert, sollte es Spezial-Angriffe verwenden.

Für die Hauptgeschichte der Editionen ist es idR. vorteilhaft alle vier Attacken durch solche zu belegen, die Schaden zufügen können. Hat man also die Wahl zwischen Tackle (macht Schaden) und Rutenschlag oder Heuler (machen keinen Schaden), sollte man die Attacke mit Schaden wählen. Eine Ausnahme stellen besonders praktische Attacken wie Genesung oder Ruheort (heilen das Pokémon um 50% der KP) dar. Es lohnt auch ein Blick auf die AP, die angeben, wie oft eine Attacke einsetzbar ist, bevor man sich im Pokémon Center erholen muss (oder einen der seltenen äther verwenden muss). In der Hauptgeschichte sollte man daher aufpassen, wenn man die Option erhält sehr mächtige Attacken zu lernen, die dafür aber nur 5mal einsetzbar sind. Hydropumpe ist so ein Beispiel für eine sehr mächtige Wasser-Attacke, die jedoch nur 5mal einsetzbar ist und zusätzlich keine Treffergarantie hat.

Trainer sollten ihen Pokémon bevorzugt Attacken vom eigenen Typ beibringen, da diese besonders stark ausgeführt werden (STAB-Bonus). Ein Pikachu kann also Elektro-Attacken besonders effektiv ausführen, alle anderen Attackentypen jedoch nur normal. Pokémon mit Doppeltypen sollten entsprechend von jedem ihrer Typen mindestens eine Attacke haben, damit der Vorteil des Doppeltyps auch genutzt wird.

Die genaue Verteilung der Attacken hängt von der Strategie und Spielweise ab. Es macht auch Sinn einem Pokémon komplett andere Attackentypen beizubringen. So sind z.B. Eis-Attacken bei Wasser-Pokémon sehr beliebt, damit man mit ihnen eine starke Attacke gegen Drachen-Gegner hat. Einen STAB-Bonus gibt es auf solche Attacken aber natürlich nicht. Hier muss jeder Trainer selbst abwägen, wie er vorgehen möchte. Mindestens eine Attacke sollte aber immer den STAB-Bonus nutzen.

Abschließend noch ein Hinweis: Pokémon können über die Zucht spezielle Bonus-Ei-Attacken lernen, die ihnen auf regulärem Weg nicht zugänglich sind. Ferner können Pokémon über TM/VM zusätzliche Attacken lernen und Attackenhelfer im Spiel vermitteln bestimmten Pokémon wie Startern, Drachen oder legendären Pokémon ebenfalls zusätzliche Attacken.


Die anfänglichen Attacken eines Pokémon sind selten perfekt. Die besten Attacken lernen Pokémon nach und nach.
Die Attacke Guillotine ist sehr mächtig, trifft aber nur zu 30% und hat nur 5 Einsatzmöglichkeiten!

Perfektion durch Supertraining und Beerensäfte!

Wer alles beachtet hat, besitzt bereits ein sehr starkes Pokémon. Will man sein Pokémon auch fit für die schwierigsten Herausforderungen machen, wird es Zeit für das sogenannte DV/EV-Training. Dabei geht es um eine Art Bonuspunkte, die sich Pokémon vor X/Y überwiegend in Kämpfen verdienten. Besiegte man einen Gegner, gab es einen Bonuspunkt auf z.B. Initiative. Sammelte man genügend Bonuspunkte, wandeln sich diese in Bonus-Statuspunkte auf Initiative um. Sehr schwierig war hierbei, dass man im Pokédex bei uns immer nachsehen muss, welche Gegner was für einen EV-Bonus vergeben. Mit Pokémon X/Y wurde dies vereinfacht und man kann über das Supertraining und den Beerensaftladen in Illumina City genau bestimmen, welche Werte gesteigert werden sollen. Auf diese Weise können gezielt nur die Werte gesteigert werden, die man steigern will, ohne versehentlich andere Werte mitzusteigern. Ist der maximale EV-Bonus erreicht, kann man auch sorgenfrei in Kämpfe gehen, da man dann keine weiteren EV erhält.

Anfänger können diesen Punkt ignorieren, da für die Hauptgeschichte und normale Kämpfe auch eine EV-Bonusverteilung völlig ok ist, die man beim normalen Spielen erhält. Nach rund 30 Leveln hat ein Pokémon meistens bereits alle möglichen EV-Bonuspunkte gesammelt, wenn man es in Kämpfen eingesetzt hat.