Nintendo Wii U Test inkl. Nintendo Land
Seit dem 30.11.2012 ist die Wii U nun bereits in Deutschland erhältlich. Zwar gibt es noch kein Pokémon-Spiel, doch mit RumbleU ist bereits das erste Spiel mit Pokémon-Beteiligung in Japan für das Frühjahr 2013 angekündigt. Da wird es Zeit, sich die Wii U im Detail anzuschauen. In diesem Testbericht stellen wir die Wii U in der Premium-Version vor, die bereits das Spiel Nintendo Land enthält. Optional ist die Wii U auch als Basic-Version erhältlich. Die technischen Details und Spielelisten können hier im Wii U Spezial bei uns eingesehen werden. Kommentare der Fans findet man hier im BisaBoard bei uns!
Fangen wir mit der Ausstattung der Premium Version an. In der großen Schachtel findet sich die Wii U Haupteinheit, die durchaus an die Wii erinnert, jedoch etwas mehr abgerundet ist. Im Bild ist die Wii U hochkant aufgestellt, optional kann man die beiden Füßchen weglassen und sie flach hinlegen. In diese Haupteinheit werden später vor allem die Spiele-Disks eingeschoben wie z.B. die für Nintendo Land. Ferner werden an der Haupteinheit hinten einige Kabel eingesteckt. Dies sind a) ein Stomkabel b) das HDMI-Kabel und c) das Kabel für die Sensorleiste, die man unter, über oder nahe dem Bildschirm anbringt. Sehr schön: Das Kabel für die Sensorleiste ist sehr lang, so dass die Haupteinheit auch in einiger Entfernung zum Fernseher aufgebaut werden kann. Weniger schön: Das HDMI-Kabel ist mit 1.5m deutlich kürzer. Wer die Haupteinheit weiter weg platzieren will, müsste selbst ein längeres HDMI-Kabel kaufen.
Das neue GamePad der Wii U kommt mit einer Ladestation plus eigenem Stromkabel. Vor der erstmaligen Nutzung ist ein Aufladen von wenigen Stunden notwendig. Sehr schön: Dank des eigenen Stomanschlusses kann das GamePad mit Ladestation an einem anderen Ort platziert werden (z.B. direkt bei der Couch).
Die oberen Fotos zeigen die aufgebaute Wii U mit Bisa. Das GamePad befindet sich hier in der Ladestation und kann aus dieser natürlich herausgenommen werden. Der rechte rote Wii Remote ist nicht enthalten. Insbesondere für Wii-Spiele ist jedoch ein Remote-Controller notwendig. Neu kaufen muss man ihn nicht, da man generell alles Zubehör sowie Spiele der alten Wii weiter verwenden kann. Wer jedoch keine Wii vorher besaß, sollte sich für rund 45 Euro einen Remote Controller unbedingt mit einplanen oder eine Spiele Spezial-Edition kaufen, bei denen gelegentlich auch Remote Controller beiliegen. Der Hintergrund ist schlicht der, dass alle Multiplayer-Titel für den zweiten Spieler einen Remote-Controller erfordern und dieser teilweise auch im Solospiel nützlich sein kann.
Die Wii U kann nach dem Aufbau wahlweise über den Power-Knopf auf der Haupteinheit oder auf dem GamePad gestartet werden. In der Praxis wird dies meistens über das GamePad passieren, da dies bequemer ist. Der Startvorgang selbst dauert eine Weile und führt zum Anmeldebildschirm für Spieler. Hier kann man einen Mii auswählen oder, beim ersten Einsatz, einen erstellen. Das Erstellen einer eigenen Mii-Figur ist sehr empfehlenswert, da diese Figur in vielen Spielen zum Einsatz kommen kann und man so Spiele sehr personalisiert. Bei der Gestaltung des Mii hat man sehr viele Freiheiten, kann den Vorgang jedoch auch durch ein Foto über die im GamePad eingebaute Kamera abkürzen und sich einen automatischen Mii erstellen lassen. Es können, neben dem eigenen Mii, weitere Mii-Benutzer erstellt werden, für die dann individuelle Statistiken gespeichert werden.
Nach der Anmeldung mit dem persönlichen Mii gelangt man in den Startbildschirm der Progrmamauswahl. Ein Fernseher ist übrigens bis zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig, da alles auf dem GamePad sichtbar ist und am Fernseher nur identisch angezeigt wird. In der Programmauswahl gibt es eine Art Kästchen-Menü, ähnlich wie beim DS oder 3DS, bei dem man nun ein Spiel oder eine Anwendung auswählen kann. Neben der eingelegten Spieledisk kann dies z.B. das Anschauen von Videos bei YouTube sein oder der Besuch im Nintendo Wii U Shop, wo man weitere Programme erwerben kann.
Wer Online-Funktionen nutzen will, kann bequem die WiFi-Fähigkeiten der Wii U in Anspruch nehmen, die eine schnelle Einrichtung erlaubt. Mit dem Miiverse, dem eShop und einem hervorragenden Online-Browser ersetzt das GamePad praktisch jedes Tablet und ermöglicht auch hochwertige Chats und andere Aktivitäten. Da der Schwerpunkt dieses Berichtes jedoch auf dem Solospiel liegt, wird auf den Online-Teil nicht stärker eingegangen.
Schauen wir uns nun Nintendo Land an, ein Spiel, welches der Premium-Version kostenlos beiliegt und auch einzeln für rund 45 Euro erhältlich ist. Oben ist der Startbildschirm und die Spieleauswahl mit insgesamt 12 Titeln zu sehen. Diese 12 Titel sind keine NoName-Minispiele, wie man es von vielen anderen Spielen kennt, sondern durchweg Spiele mit bekannten Nintendo-Persönlichkeiten. Von Zelda über Metroid bis Mario und Yoshi sorgen alle für einen sehr guten Ersteindruck und es fällt schwer zu entscheiden, womit man anfangen möchte.
Die oben zu sehende Spieleübersicht ist übrigens nur eine optionale Ansichts-Möglichkeit. Standardmäßig landet man in einer Art Freizeitpark, der aus einem großen Platz mit 12 Gebäuden umherum besteht. In einem lustigen und intuitiven Tutorial wird man in die Steuerung mit dem GamePad eingeführt und erfährt, dass man durch das Meistern von Spielen den Freizeitpark verändern kann. Bei Erfolgen in den 12 Spielen erhält man Münzen, die man in einem Arcade-Minispiel einsetzt und bei jedem gewonnen Level ein Extra erhält. Diese Extras sind z.B. Statuen, Statistik-übersichten oder Musikstücke für die Juke-Box zu allen Spielen. Auch nach dutzenden Stunden Spielzeit erreichten wir das Ende der Extras nicht, so dass es wirklich sehr viele davon gibt und alleine dieses Extra ein toller Motivationsfaktor ist.
Kommen wir nun aber auf die Spieleauswahl von 12 Spielen zurück. Diese können einzeln angewählt werden oder in Gruppen gespielt werden. Drei der Spiele sind reine Multiplayer-Spiele, drei sind in Solo- und Multiplayer spielbar und sechs sind nur im Solomodus spielbar. Es stehen von Anfang an alle Spiele zur Verfügung, wobei alle Spiele mehrere Level haben, die durch Erfolge im jeweiligen Spiel freigeschaltet werden müssen. Schafft man z.B. bei Metroid das erste Level, wird das zweite Level freigeschaltet. Danach kann man dann frei wählen, ob man ein neues Level oder ein bereits bekanntes Level spielen möchte. Neue Level haben idR. einen höheren Schwierigkeitsgrad, wobei dieser generell auch noch einmal durch eine Meister-Herausforderung gesplittet wird. So kann man z.B. bei Zelda ein Level normal bis zum Ende schaffen oder versuchen dies ohne Lebenspunkteverlust zu erringen. Schafft man es ohne einen einzigen Treffer der Gegner, gibt es eine Auszeichnung, die extra Münzen bringt. Gerade diese Meister-Herausforderungen sind in einigen Spielen eine knallharte Herausforderung für Profis, bremsen das Vorankommen für Gelegenheitsspieler aber nicht. Sehr gut gelöst!
Untenstehend folgen Screenshots und kurze Kommentare zu allen 12 Spielen. In unserem Spieletest waren wir auf jeden Fall sehr positiv überrascht, dass wirklich für jeden eine ganze Palette an Lieblingsspielen dabei war. Anders als in vielen anderen Spielesammlungen sind also nicht nur ein oder zwei Titel überhaupt brauchbar, sondern hier sind tatsächlich alle 12 Spiele hochwertig und begeistern, jedes für sich, locker für 10-20 Stunden. Generell sind die meisten Titel jedoch actionlastig, da nur "Yoshis Früchtewagen" eine ausgiebige Planung ohne Zeitdruck erlaubt. Solospieler und Fans ohne einen zweiten Controller neben dem GamePad werden drei der 12 Spiele nicht nutzen können. Da jedoch bereits die neun für Solospieler nutzbaren Spiele sehr unterhaltsam sind und für einen sehr langen Spielspaß sorgen, ist das Handicap klein. In unserer Testgruppe erwiesen sich die drei Zwangs-Multiplayerspiele als absolut Partytauglich. Wer also öfters Freunde bei sich hat, wird hier besonders viel Spaß haben, da diese drei Spiele sehr kurzweilig und spaßig sind und einen enorm hohen Wiederspielbarkeitswert haben.
The Legend of Zelda: Herausforderung zum Kampf
Das Zelda-Spiel ist, genauso wie "Metroid-Schießerei" und "Pikmin-Abenteuer" ein Spiel, welches optional alleine oder mit mehreren Personen spielbar ist. Die Auswahl zu Beginn ist dabei sehr ähnlich, weshalb wir hier beispielhaft Zelda vorstellen. So wählt man zuerst die Anzahl der Spieler, die von der Anzahl der angeschlossenen Geräte abhängig ist. Im Fall von Zelda könnten bis zu vier Spieler mitspielen, wobei nur einer mit GamePad spielt, alle anderen mit Wii Remote Controllern. Der zweite Auswahl-Bildschirm fragt beim Solospiel, ob man Zelda mit GamePad oder Remote Controller spielen will. Dies ist keine Frage der Vorliebe bei der Steuerung, sondern eine grundlegende Frage, wie man überhaupt spielen möchte. Denn nur mit GamePad kann man Zelda als Bogenschütze spielen, während man mit einem Remote Controller als Schwertkämpfer spielt. In anderen Spielen wie Metroid, entscheidet diese Wahl zwischen Luftkampf und Bodenkampf!
Entsprechend der Auswahl verläuft das Spiel nun unterschiedlich. Als Bogenschütze kann man Zelda übrigens ohne Fernseher spielen, da man alles am GamePad sieht und am Fernseher nur eine größere Version läuft. Vom Gameplay her ist es so, dass die Spielfigur (der eigene Mii im Link-Kostüm) automatisch eine fest vorgelegte Strecke abfährt und immer wieder Gegner auf einen zulaufen. Sobald man den Bogen mit den Joysticks am GamePad spannt, bleibt man stehen. Der Pfeilschuss kann durch das Anspannen des Bogens aufgeladen werden, was den Schuss doppelt so stark macht, allerdings auch die Ladezeiten verdoppelt. Schwierigere Gegner besitzen Schilde, die man nur durch ein Aufladen brechen kann und am Ende eines Levels wartet meist ein Boss. Ferner sind in jedem Level auch geheime Extras wie z.B. versteckte Fässer versteckt, die einen zusätzlichen Spielreiz darstellen. Im Multiplayer teilt man sich den Bildschirm traditionell im Splitscreen-Modus.
Das Pikmin-Spiel und Metroid-Spiel können ebenfalls ohne Fernseher gespielt werden. ähnlich wie in Zelda, gibt es auch in diesen beiden Spielen Meister-Herausforderungen, die man freischalten kann, wenn man ein Level besonders schnell, ohne Gegentreffer oder mit anderen Handicaps meistern kann. Die Level selbst sind durchweg klein und können in wenigen Minuten gespielt werden. Im Fall von Metroid ist es sogar meist nur eine Art Arena, in der man dafür jedoch speziell in der Flugversion (mit GamePad) auch nach oben und unten steuern muss, neben der sonst üblichen Steuerung nach links/rechts und vorne/hinten. Gemeinsam mit Zelda dürfte Metroid deshalb das anspruchsvollste Spiel sein, was die Handhabung der Steuerung betrifft.
Kommen wir nun zu den reinen Multiplayer-Spielen. Diese können nur mit mehreren Personen gespielt werden, sind jedoch Partyspiele mit Spaßgarantie. In Animal Crossing versucht ein Spieler Früchte einzusammeln und zu einem Zielort zu bringen, während ein anderer dies mit Jägern zu verhindern versucht. Klingt einfach, ist jedoch in der Praxis sehr spaßig, da der Jäger zwei Personen auf einmal steuert! In Luigis Geisterville schlüpft der Spieler mit GamePad in die Rolle des Geistes und ist unsichtbar. Er muss versuchen die Geisterjäger zu fangen. Erschwert wird dies jedoch dadurch, dass die Jäger Taschenlampen besitzen, die den Geist sichtbar machen. Wer den jeweils anderen einige Mal erwischt, gewinnt. Die Jäger haben dabei zwei kleine Vorteile. Zum einen vibriert der Controller, wenn ein Geist in der Nähe ist und zum anderen blitzt es gelegentlich und der Geist wird kurz sichtbar. Ein absoluter Spaß mit mehreren Personen!
Im Mario-Spiel versuchen alle Spieler Mario innerhalb eines Zeitlimits zu fangen. Der Spieler mit Mario schaut dabei nur auf das GamePad, welches eine Sicht aus der Vogelperspektive auf die gesamte Karte erlaubt. Mario kann also immer genau sehen, wo die Mitspieler sind, während die Mitspieler am Fernseher nur den Bereich aus der Ich-Perspektive sehen. Dadurch, dass die Gebiete, in Form von Arenen, recht klein sind, läuft Mario den Spielern irgendwann über den Weg oder man kann ihn von einer Erhöhung sehen. Es kommt also ständig zu einem Katz- und Mausspiel mit unglaublich hohem Spaßfaktor. In unseren Testrunden wollten die meisten Tester dieses Spiel am meisten auf Partys spielen.
Nun kommen die Solospiele, bei denen das Donkey Kong-Spiel ein klassisches Geschicklichkeitsspiel ist. Es gilt einen Parcours zu meistern, ohne dabei an einem der vielen Hindernisse zu scheitern. Der Parcours ist dabei stets umfangreich und verlangt sehr unterschiedliche Herangehensweisen durch den Spieler. Mal muss man besonders schnell oder langsam in einen Bereich, mal etwas warten oder mal Schalter aktivieren, indem man z.B. Pustet. Sehr originell, durch den gehobenen Schwierigkeitsgrad jedoch für jüngere Spieler eventuell nicht motivierend genug. Die erwähnten jüngeren Spieler werden sich über Takamarus Ninja-Festung umso mehr freuen, da man hier das GamePad sehr aktiv einsetzt. So schiebt man hier in schnellen Bewegungen Ninjasterne in Richtung der am Bildschirm auftauchenden Gegener um diese zu besiegen. In weiteren Levels gibt es auch Extras wie Bomben, die mehrere Gegner auf einmal besiegen können. Ein sehr aktives Spiel, welches im Schwierigkeitsgrad jedoch auch stark ansteigt. Alleine wegen der originellen Steuerungsart aber ein Spaßgarant.
Diese zwei Spiele besitzen ebenfalls sehr originelle Steuerungen über das GamePad. Im Ballonausflug, einem klassischen Side-Scroller, fliegen wir automatisch nach links, müssen jedoch durch Bewegungen am Touchscreen des GamePads für einen Auftrieb mit dem Ballon sorgen. Auf diese Weise sammelt man Ballons ein und weicht Hindernissen wie spitzen Dingen oder Monstern aus. Ein Absturz ins Wasser ist natürlich auch nicht vorteilhaft. Durch ein Tippen auf dem TouchScreen können Hindernisse auch beseitigt werden, wobei es hier auch eine weitere Besonderheit gibt. Auf dem GamePad, den man ständig im Auge behalten muss, sieht man nur einen sehr kleinen Ausschnitt, während auf dem Fernseher ein großer Ausschnitt der Karte zu sehen ist. Es gilt also, so oft wie möglich einen Blick auf den Fernseher zu erhaschen um Vorteile im Spiel zu haben. In der Praxis alles andere als einfach.
Captain Falcon lädt dann zu einem Rennspiel ein, bei dem der Flitzer durch Neigungen des GamePads gesteuert wird. Dabei gilt es Beschleunigungsfelder zu nutzen und Hindernissen auszuweichen. Der Schwierigkeitsgrad steigt auch hier spürbar von Level zu Level an.
In "Tanz den Kraken" müssen wir einem Vortänzer die Bewegungen möglichst zeitlich passend nachahmen. Anstatt jedoch nur Tasten zu drücken, sind hier die unterschiedlichsten Bewegungen notwendig, die nur das GamePad ermöglicht. Eine besonders originelle Schwierigkeit ist, dass der Vortänzer sich gerne auch mal dreht und man die Aktionen dann spiegelverkehrt durchführen muss! Je nach Aktion des Vortänzers muss man auch mal auf den Fernseher und mal auf das GamePad schauen.
Das letzte Spiel mit Yoshi ist dann das einzige richtige Knobelspiel. Am Fernseher sind hier Früchte zu sehen, die man mit Yoshi einsammeln muss. Den eigentlichen Weg von Yoshi muss man jedoch am GamePad mit einem Touchpen einzeichnen. Soweit so einfach, doch werden am GamePad nur die Start- und Endpunkte angezeigt. Anhand der Hintergründe oder anderer Merkmale wie z.B. vorbeifliegenden Wolken, muss man Positionen abschätzen. Nach und nach steigt hier der Schwierigkeitsgrad dadurch, dass es eine vorgegebene Reihenfolge gibt, Fallgruben und einsammelbare Extras wie z.B. wertvolle Markierungshilfen. Für Tüftler eine große Herausforderung und in unseren Testrunden ein Favorit unter den Solospielen.
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