9. Dezember 2011
Geschrieben von: Writer aus Wien (österreich)
Die Legende der schneeweissen Handschuhs
Die diesjährigen Weihnachten verbrachten Ash, Lucia und Rocko
bei Lucias Großmutter, die in der Nähe der großen Eis-Stadt Blizzach
wohnte. Die drei hatten sich schon den ganzen Winter über auf diese
spannenden Tage gefreut, da sie schon etliche Male dort waren und dort
immer viel mit ihren Pokémon erlebt hatten.
Als es dann endlich
so weit war und sie mit ihren Pokémons loszogen, freuten sie sich umso
mehr als sie nach ein paar Stunden anstrengendem Fußmarsch das braune
Holzhaus, der Großmutter entdeckte und voller Freude darauf zurasten.
Mit Gepolter und Geschnaufe stolperten die drei Freunde, die noch kurz
davor ihre Pokémon in ihre Pokémon Bälle gerufen hatten, um der
Großmutter keinen Schrecken einzujagen. Die Frau hieß die Kinder
willkommen und bat ihnen nach dem kalten Ausflug gleich eine Tasse
Kakao an, um sie aufzuwärmen. Sie nahmen sie dankend an und gingen in
das Wohnzimmer um sich vor den warmen Karmin zu setzten. Erst jetzt
bemerkten Lucia, dass sie mit Ash und Rocko nicht alleine vor dem
Karmin waren. Ein eng in sich verschlungenes Fukano hatte sich vor
ihnen auf dem Teppichboden zusammen gerollt und schlief seelenruhig.
Doch als Ash unabsichtlich über den Schwanz des schlafenden Pokémon
stolperte wachte es auf und knurrte laut, doch als es den Tollpatsch
erkannte begann es freudig zu bellen und ihn abzuschlecken.
Widerwillens riss Ash sich von seinem kleinen Freund los und setzte
sich wieder zu Lucia und Rocko an den Tisch. Da es erst früher
Nachmittag war, beschlossen die drei noch ein bisschen mit ihren
Pokémon draußen im frischen Neuschnee zu spielen. Auch das Fukano, das
zwar am Anfang noch etwas verschlafen war, aber trotzdem mit wollte,
durfte mitkommen.
Es wurde ein toller Nachmittag, den die drei und ihre Pokémon
mit lauter Spielen und Wettkämpfen verbrachten. Sie hatten viel Spaß,
doch als sie plötzlich über sich ein lautes Donnergrollen in der Ferne
vernahmen, beschlossen sie lieber nach Hause zu gehen und sich bei
einer warmen Tasse Kakao ,nach dem kalten Aufenthalt, wieder
aufzuwärmen. Gerade rechtzeitig, bevor ein wilder Schneesturm über
ihnen hereinbrach, erreichten sie das Haus und schlossen in aller Eile
die Türen fest zu. Als die Kinder und die Großmutter wieder gemeinsam
am Tisch saßen, fragte Lucia ob ihre Großmutter ihnen nicht eine ihrer
Geschichten erzählen konnte, die sie in ihrer Kindheit vor dem zu Bett
gehen immer so gerne gehört hatte. Die alte Frau konnte, die danach
flehenden Gesichtsausdrücke der Kinder nicht einfach ignorieren und
begann, als alle ihren Kakao fertig getrunken hatten zu erzählen:
„Vor nicht allzu langer Zeit, lebt nicht weit von hier entfernt ein
alter Mann. Er war immer sehr alleine und deswegen freute er sich sehr
auf Weinachten, da zu dieser Zeit seine Enkelin Josephine zu ihm kam
um ihm Geschenke zu bringen. Da der Mann nicht so reich war setzte er
sich meistens kurz vor der Weihnachtszeit, einfach auf seine Hocker
vor das große Fenster im Wohnzimmer und begann etwas zu stricken, um
die danach entstandenen Werkstücke seine verwandten zu schenken. Die
Wolle die er benutze war eine ganz besondere Wolle, da sie gummiartig
war, man dadurch nach Belieben verformen konnte. Diese Wolle hatte
auch den Vorteil, dass sie Kälte vollständig abwies. Dieses eine Mal
als Josephine wieder zu ihm kam, hatte er ihr zwei schneeweiße
Handschuhe aus der speziellen Wolle gestrickt. Das Mädchen freute sich
sehr darüber und wollte gleich in den nah gelegenen Wald um die
Pokémon, die dort lebten mit äpfeln, Nüssen und anderen leckeren
Sachen zu füttern.
So packte sie schnell all ihre Sachen und
zog los. Es dauerte gar nicht lange, da viel auch schon einer der
beiden Handschuhe auf den schneebedeckten Boden ohne, dass Josephine
auch nur einen Laut hörte. Sie ging einfach weiter und merkte gar
nicht wie ein vom Graben müde gewordenes Rotomurf den im Schnee
liegenden Handschuh bemerkte. Da der Handschuh eine gewisse Wärme
ausstrahlte und dem Pokémon kalt war, versuchte es sich ihn in zu
zwängen und es sich bequem zu machen, was dem Rotomurf, zu seiner
überraschung auch gelang. Da es warm und gemütlich war beschloss es
für eine Weile zu bleiben.
Nach einiger Zeit kam plötzlich ein
frierendes Praktibalk den Weg daher. Es bleib kurz stehen um sich
umzusehen wo es wohl den nächst besten Fluss fand um etwas Wasser zu
trinken, da entdeckte es ebenfalls den Handschuh, indem das Rotomurf
schlafend lag. Das fiese Praktibalk, aber weckte es auf und befahl
ihm, zur Seite zu rücken, damit es sich wenigstens dazu legen konnte.
Zuerst murrte das Maulwurf-Pokémon, doch als es die muskelbepackten
Arme seines Gegenübers sah, bekam es mit der Angst zu tun und rückte
ein Stück zur Seite. Zufrieden schlüpfte das Praktibalk in den
Handschuh. Obwohl die zwei viel zu groß für den Fäustling hätten sein
sollen passten sie beide, durch die spezielle Wolle problemlos in ihn
hinein.
Kurz drauf kam ein schnupperndes Sandamer herbei. Es
hatte den ganzen Tag über nach etwas Fressbaren gesucht und jetzt war
es ihm gerade recht, als es den Handschuh erblickte um sich ihn in zu
kuscheln und um sich ein wenig von dem anstrengenden Tag zu erholen.
Rotomurf und Sandamer wurden geschubst und gequetscht, doch nur weil
das Sandamer so scharfe Krallen hatte, ließen sie es hinein.
Mit
seinen scharfen Augen, hatte ein Noctuh den im Schnee zappelnden
Fäustling entdeckt. Es schoss darauf zu und kam erst kurz vor ihm zum
Stehen. Es beäugte in kurz und entschloss sich dann auch dafür, sich
für eine Weile eine Pause gönnen. Die drei anderen Pokémon meinten,
dass es schon voll sei, da sahen sie seinen spitzen Schnabel im
Sonnenlicht aufblitzen, besonnen sich des besseren und ließen es ganz
schnell herein.
Durch den dichten Schnee näherte sich plötzlich
ein großes Skuntank, das den Handschuh neugierig betrachtete und dann,
nach kurzen überlegungen, begann in ihn hinein zu kriechen. Dem
Rotomurf, dem Praktibalk, dem Sandamer und dem Noctuh gefiel das gar
nicht, doch wie sie seine starken Pfoten sahen, fügten sie sich und
ließen das schnaufende Pokémon in den Handschuh hinein.
Nach
einiger Zeit begann es zu nieseln und danach sogar noch zu schneien
und zu regnen, doch das alles machte den im Handschuh steckenden
Pokémon nichts aus, da es ihnen sehr warm in dem Wollstück war. Sie
hatten es sogar noch gemütlich und eine kleine Wolke von Wärme stieg
in die kalte Luft.
Das Rascheln hatte nur kurz später wieder
einen anderen Waldbewohner, der gerade vorbei strich, angelockt. Das
Arkani, das im ganzen Wald als Unruhestifter bekannt war, hatte den
Handschuh mit seinen Bewohnern entdeckt und bahnte sich einen Weg
durch den Schnee auf sie zu. Da das Feuer-Pokémon an diesem Tag viel
Pech mit der Futtersuche gehabt hatte, war es nicht gerade begeistert
als es sah, wie die vielen anderen Pokémon es warm hatten und es
selber nicht. Deswegen drängelte das Arkani sich einfach in den
schneeweißen Handschuh. Den Anderen passte das gerade überhaupt nicht,
doch wie sie es knurren hörten und es seine spitzen Zähne bleckte
ließen sie es gewähren. Das schneeweiße Etwas, dass sich wegen seiner
6 Insassen immer mehr ausdehnte, hielt trotz der hohen Spannung, noch
immer stand.
Plötzlich kam ein schwerfälliges großes braunes
Pokémon den Waldweg herauf und die anderen konnte es nicht gleich
wegen des tosenden und nebeligen Sturmes erkennen, aber als es den
Handschuh erreichte, entpuppte es sich, zum Schrecken der Anderen, als
ein riesiges Ursaring. Auch dieses Pokémon wollte nicht draußen in der
Kälte stehen bleiben und bahnte sich seinen Weg durch die Felle, Haare
und Flügel der andern Pokémon. Sie alle wurden fest aneinander
gequetscht und fürchteten schon, dass sie erdrückt würden. Doch
welches Pokémon würde sich freiwillig mit einem schlecht gelaunten
Ursaring anlegen?
Der Handschuh schwoll immer mehr an und
dehnte sich weiter aus. Er wurde gezogen, gebogen und in die Länge
gezogen, doch das Gestrick des alten Mannes hielt stand. Jetzt war es
zwar nicht mehr so angenehm für die Pokémons, doch sie hatten es
trotz, der draußen noch immer herrschenden Kälte, sehr warm in ihrem
Fundstück.
Plötzlich, ein Ratzfratz, nicht größer als ein
Astloch, lief daher. Erst schaute es das komische ausgebeulte Etwas
vor sich vorsichtig und erstaunt an. Alle schauten das Ratzfratz
erwartungsvoll an und waren gespannt ob es nicht vielleicht auch in
den Handschuh wolle. dann sprang es auf die große Nase des Ursaring
und machte es sich auf ihr bequem.
Leider kitzelten die Haare
des Ratzfratzes die Nase das Ursarings sosehr, das es heftig niesen
musste:
„Haaaaaaaa-haaaaaaa-haha-tschiiiiiiiiii!“
Es
nießte so stark, dass der Handschuh meterhoch in die Luft flog und die
Pokémon, die gerade eben noch in ihm gesessen hatten, in alle
Richtungen davon fliegen ließ.
Josephine die mittlerweile schon
einige Zeit im Wald war, wunderte sich wieso sie auf keines der
Pokémon traf, die sonst schon immer auf das Mädchen und seine
Leckereien warteten. Auf einmal wurde ihre Aufmerksamkeit von einem
lauten Geräusch, das nicht weit von ihr seinen Ursprung hatte
aufgeregt. Sofort machte sie sich auf den Weg zu diesem Ort und fand
ihren schneeweißen Handschuh, der gerade auf den Boden sank. Josephine
wunderte sich sehr warum ihr Handschuh gerade hier war und was es mit
dem seltsamen Laut auf sich hatte.
Da es schon spät geworden
war machte sie sich auf den Heimweg. Auf dem Weg zurück, kamen ihr
immer wieder seltsame Pokémon entgegen, die ihr verstohlen
nachschauten, was sie sehr wunderte.
Als Josephine nach Hause
kam, sah sie das Gesicht ihres Großvaters am Fenster. Zuerst schaute
er ob sie heil und gesund sei, und dann, ob sie ihre neuen Handschuhe
noch hatte.“
Mit diesen Worten endete die Geschichte der
Großmutter. Lucia war begeistert von der Erzählung und hätte gerne
noch eine gehört, nur jetzt hatte die Großmutter genug und wollte
schlafen gehen. Auch Ash und Rocko waren in der Zwischenzeit müde
geworden und wollten am liebsten sofort ins Bett. Als Lucia dann
fertig im Bett lag, dachte sie noch einmal ganz genau über die
Geschichte. Kurz bevor sie einschlief nahm sie sich ab jetzt fest vor
immer auf ihre Handschuhe aufzupassen. Wer weiß was damit alles
passieren könnte.